Cloud-Telefonie im Land der Eidgenossen
Nachdem wir cloudbasierte Telefonanlagen für Deutschland bereits mehrfach unter die Lupe genommen haben, wollen wir im nächsten Schritt auch die Angebote in den deutschsprachigen Nachbarländern betrachten. Diesmal im Fokus: Cloud-PBX-Angebote in der Schweiz.

- Cloud-Telefonie im Land der Eidgenossen
- Die Anbieter im Einzelportrait
Auch wenn sich geschäftliche Kommunikation zunehmend auf Kanäle wie Videokonferenzen und Collaboration-Plattformen verlagert, ist klassisches Telefonieren nach wie vor ein zentraler Baustein für den internen und externen Austausch in Unternehmen. An einer Telefonanlage – englisch „PBX“ (Private Branch Exchange) – führt daher kein Weg vorbei. Immer mehr Anbieter setzen dabei auf virtuelle Nebenstellenanlagen in der Cloud. Dies gilt selbstverständlich auch im Land der Eidgenossen.
Besonderheiten auf dem Schweizer Markt
Deshalb haben wir im Folgenden eine Marktübersicht der in diesem Bereich wichtigsten Player und ihrer Angebote auf dem Schweizer Markt zusammengestellt. Bei der Recherche fielen zwei wichtige Eigenheiten auf:
- Fast alle Anbieter haben mehrere Lösungen in ihrem Portfolio. Typischerweise gibt es eine klassische virtuelle Telefonanlage und zusätzlich Telefonie-Lösungen für Conferencing-Plattformen wie Microsoft Teams oder Cisco Webex. Einige Anbieter wie iWay oder Sunrise bieten auch hybride Lösungen, die eine klassische On-Premises-Telefonanlage mit cloudbasierten Funktionen kombinieren.
- Die Plattform 3CX hat in der Schweiz eine hohe Marktbedeutung. Sie wird von Anbietern wie iWay, Peoplefone oder Sipcall vertrieben, die zum einen den erforderlichen SIP-Trunk bereitstellen und zum anderen individuelle Funktionsergänzungen hinzufügen.
In unserer Übersicht (s. blauer Download-Balken unter diesem Absatz) haben wir uns auf den angenommenen Bedarf eines KMU konzentriert und nach Möglichkeit Lösungen gesucht, die neben klassischer Telefonie auch UCC-Funktionen (Unified Communications and Collaboration) bieten – entweder integriert oder als Zusatzoption. Welche der von einem Provider angebotenen Lösungen am besten zum eigenen Nutzungs- und Anforderungsprofil passt, sollten Interessenten allerdings im Rahmen einer individuellen Beratung mit dem jeweiligen Anbieter abklären.
Für Kosten und Funktionsumfang klare Anforderungen definieren
In der Regel macht der Lösungslieferant dann ein individuelles Angebot, bei dem auch die Preisgestaltung individuell auf jeweilige Nutzungsvolumen abgestimmt werden kann. In jedem Fall sollten Interessenten – beispielsweise durch Auswertungen aus der bisher eingesetzten Telefonielösung – eine genauere Vorstellung davon haben, wie sich ihr Anrufaufkommen auf das Schweizer Festnetz, die Schweizer Mobilfunknetze sowie Anrufziele im EU-Ausland und in der restlichen Welt verteilen. Nur so lässt sich beispielsweise ermitteln, ob sich eine für bestimmte Anrufziele angebotene Flatrate lohnt oder eher nicht.
Das zweite Entscheidungskriterium ist der technische Funktionsumfang. Die wichtigsten Features haben wir in unserer Übersicht aufgeführt. Grundsätzlich bietet eine cloudbasierte Telefonanlage dieselben Leistungsmerkmale und denselben Bedienkomfort wie eine klassische On-Premises-Anlage. Die Bedienung hängt dann davon ab, ob sie über IP-Telefone (bevorzugte Hardware-Partner haben wir jeweils aufgeführt) oder über einen Soft-Client, also eine Bedien-Software auf dem Rechner, erfolgen soll. Über unsere Übersicht hinaus stellen aber auch die Anbieter detaillierte Funktionslisten und -Beschreibungen zur Verfügung, die Interessenten vor einem Vertragsabschluss unbedingt gegen ihr eigenes Bedarfsprofil überprüfen sollten.
Ein weiteres wichtiges Kriterium ist, wie die bereits erwähnten UCC-Funktionen mit der Cloud-PBX zusammenarbeiten. Ist hierfür ohnehin bereits eine Plattform wie Microsoft Teams oder Webex im Einsatz, die mit der Cloud-PBX integriert werden soll? Oder sollen solche Funktionen Teil der Cloud-PBX und somit auch derer Benutzeroberfläche sein? Beide Lösungsvarianten werden im Markt angeboten – hier gilt es zu entscheiden, welche Implementation man bevorzugt.
Vor einer infrage kommenden Migration empfiehlt sich ohnehin, die ins Auge gefasste Lösung zunächst zu testen. Die meisten Anbieter bieten dazu eine kostenlose Testphase oder einen Zugang zu einer gratis nutzbaren Demo-Umgebung an. Wer sich mit seiner Entscheidung nicht zu 100 Prozent sicher ist, sollte zudem auf eine möglichst kurze Kündigungsfrist achten.
Vorbereitungen für technischen Test laufen bereits
Perspektivisch planen wir auch für die Schweiz, die technische Qualität der Lösungen im Rahmen eines messtechnisch fundierten Produkttests zu bewerten – analog zu unserem Cloud-PBX-Test in Deutschland auch hier wieder in enger Zusammenarbeit mit unserem Testpartner zafaco. Die Vorbereitungen für diese Tests laufen bereits – erste Ergebnisse für Schweizer Kandidaten werden wir in Kürze veröffentlichen können.
Welche Angebote wir speziell in unserer Marktübersicht für Schweizer Cloud-PBX-Lösungen berücksichtigt haben, sehen Sie auf der folgenden Seite „Die Anbieter im Einzelportrait“ dieses Artikels.