Standortnachteile haben demnach sowohl Bayern als auch Deutschland - wie übrigens die meisten Industrieländer - bei der Kostenentwicklung. Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer des vbw, sieht darin einen massiven Nachteil für Bayern. »Hohe Steuern und Arbeitskosten belasten unseren Standort«, erklärte er.
Als die größten Konkurrenten Bayerns stuft Brossardt nicht nur die im Ranking weit oben rangierenden Industriestaaten ein. »Wirtschaftsnationen wie China stellen eine große Herausforderung dar.« Das Land belegt Rang 24 und hat sich im Vergleich zu den Vorjahren kontinuierlich verbessert.
Gewinner USA, die 2018 noch auf Platz drei lagen, punktet dieses Jahr vor allem mit der günstigen Entwicklung des Kapitalmarkts, sprich mit den guten Kreditbedingungen. Verdanken die Vereinigten Staaten den ersten Platz der unternehmensfreundlichen Politik ihres Präsidenten Donald Trump? »Das kann man so nicht sagen«, erklärte Brossardt. Die US-Unternehmen profitierten zwar kurzfristig durchaus von der Unternehmenssteuerreform. Auch hätten sich in den USA in den vergangenen Jahren »Innovationsumfeld und Humankapital« verbessert. »Doch das ist kein Verdienst des US-Präsidenten. Im Gegenteil: Langfristig wirkt sich die Politik des Protektionismus negativ auf die Offenheit der Märkte aus.«