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Breko-Jahrestagung in Berlin

Dezentraler Breitbandausbau gegen weiße Flecken

Der Bonner Breko-Verband, dem zahlreiche Telekom-Konkurrenten angehören, fordert, dass die neue Vectoring-Technologie für alle Marktteilnehmer wettbewerbskonform zur Verfügung gestellt werden muss. Einen Alleingang der Deutschen Telekom dürfe es nicht geben.

Autor:Folker Lück • 26.11.2012 • ca. 1:05 Min

Breko-Präsident Ralf Kleint: »Der Einsatz von Vectoring geht auf gar keinen Fall im Alleingang der Deutschen Telekom«. (Foto: Breko e.V.)

Auf der diesjährigen Jahrestagung des Bundesverbandes Breitbandkommunikation e.V. (BREKO) in Berlin drehte sich alles um den kommunalen und regionalen Breitbandausbau und aktuelle Branchen- und Markt-Trends. Ein heißes Eisen war dabei die Vecoring-Technologie. Im Rahmen einer Podiumsdiskussion sprachen unter anderem Dr. Iris Henseler-Unger (Bundesnetzagentur), Breko-Präsident Ralf Kleint und Dr. Dido Blankenburg (Telekom Deutschland) über dieses Thema. Dabei machte Kleint seine Forderung deutlich: »Der Einsatz von Vectoring geht auf gar keinen Fall im Alleingang der Deutschen Telekom. Die innovative Technologie muss für alle Marktteilnehmer wettbewerbskonform zur Verfügung gestellt werden«. Und Johannes Pruchnow (Breko-Vizepräsident) ergänzte: »Wir werden als Verband alles daran setzen, dass Vectoring von alternativen Wettbewerbern für den Breitbandausbau in Deutschland genutzt werden kann«.

Keymile-Geschäftsführer Wolfgang Spahn zeigte unter dem Titel »Evolution der Breitbandnetze« die Entwicklungsstufen von VDSL, FTTH und FTTB auf und verdeutlichte damit, dass die Breitbandziele der Bundesregierung nur über die von den BREKO-Mitgliedern verfolgte Multi-Access-Strategie erreicht werden können. Der stellvertretende Vorsitzende der schleswig-holsteinischen CDU Ingbert Liebing signalisierte anschließend, dass die Politik sich künftig für geeignete Investitions- und Förderprogramme einsetzen wird – der Breko-Verband hatte auf das Fehlen solcher Programme wiederholt aufmerksam gemacht.

In allen Vorträgen und Diskussionen wurde deutlich, dass der Breitbandausbau dezentral, schrittweise und bedarfsgerecht erfolgt. Insbesondere in dünn besiedelten Regionen spielt zudem Open Access eine wichtige Rolle. Dies zeigt sich auch im »Breitband Kompass 2013 Plus«, der auf der Jahrestagung präsentiert wurde und ab sofort auf der Breko-Homepage zur Verfügung steht. Darin hat der Verband die erfolgreichen Ausbauprojekte seiner Mitgliedsunternehmen zusammengefasst.