Unicef-Bericht

Digitale Welt birgt für Kinder Chancen und Risiken

11. Dezember 2017, 15:34 Uhr | Lars Bube

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Große Chancen, aber auch Gefahren

»Zu keiner Zeit war es so leicht, Wissen zu teilen und zusammenzuarbeiten. Gleichzeitig war es nie so einfach, kinderpornografische oder andere verbotene Foto- oder Videomaterialien herzustellen und zu verbreiten«, bilanzierte Unicef. Dazu gehörten auch Live-Streams von sexuellem Missbrauch Minderjähriger. Allein 2016 seien fast 57.350 Internetseiten mit kinderpornografischen Inhalten registriert worden. Gut 90 Prozent der einschlägigen Webseiten waren in Frankreich, Kanada, den Niederlanden, Russland und den USA ansässig. Zudem seien Kinder oft mit gewalttätigen und rassistischen Inhalten und mit Hass-Propaganda konfrontiert oder sie könnten potenziell gefährliche Kontakte zu Unbekannten schließen. Die fortschreitende Vernetzung verschlimmere auch Phänomene wie Mobbing. Viele Eltern in Industrieländern fürchteten, dass intensive Internetnutzung ihrer Kinder zu Isolation und Depressionen führen könne.

Wer gar keinen Zugang zum weltweiten Netz habe, drohe allerdings abgehängt zu werden. Die Digitalisierung werde Ungleichheiten verschärfen, wenn nicht gegengesteuert werde. In den Industrieländern nutzten insgesamt 81 Prozent der Menschen das Internet, in den ärmsten Ländern der Erde 15 Prozent. Weit mehr als die Hälfte aller Webseiten ist laut UN-Hilfswerk auf Englisch verfasst, viele Heranwachsende könnten die Inhalte daher nicht verstehen.


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