Netzwerkfirmen: Funkwerk

Funkwerk zieht sich aus dem Carrier-Geschäft zurück

28. Mai 2009, 17:11 Uhr | Ulrike Garlet
Kappt das Carrier-Geschäft: Johann M.Schmid-Davis, neuer Geschäftsführervon Funkwerk Enterprise Communi-cations.

Nach mehreren Wechseln an der Spitze von Funkwerk Enterprise Communications hat der unter den Mitarbeitern angeblich stark umstrittene Johann Schmid-Davis die Leitung des Netzwerk- und TK-Spezialisten übernommen. Mit einem Rückzug aus dem Carrier-Geschäft läutet Funkwerk einen Strategiewechsel ein.

Erneuter Strategiewechsel bei Funkwerk Enterprise Communications (FEC). Der Netzwerk- und TK-Spezialist hat angekündigt, aus dem Carrier-Geschäft auszusteigen. Wegen bestehender Verträge wird sich die Nürnberger Firma zwar nicht von heute auf morgen aus dem Geschäftsbereich zurückziehen, das Geschäft mit Carrier-Kunden soll aber sukzessive auslaufen.

»Das Carrier-Geschäft hat für uns nicht mehr den Stellenwert wie früher«, begründet Thorsten Urban, Leiter des Produktmanagements bei FEC, die Entscheidung. Bis vor einigen Jahren sei es noch möglich gewesen, Channel-Produkte auch an Carrier zu verkaufen. »Inzwischen laufen die Anforderungen an die Produkte aber auseinander.«

Ein Grund für den Schritt dürfte auch der hohe Preisdruck in dem Segment sein. »Carrier gehen sehr preisbewusst vor«, deutet Urban an.

Neuer Chef mit neuer Strategie

Noch im vergangenen Sommer hatte der damalige Geschäftsführer Thomas Bruckbauer eine völlig andere Marschrichtung vorgegeben. Er kündigte damals an, als zweites Standbein neben dem Channel verstärkt ins Carrier-Geschäft gehen zu wollen.

Mittlerweile haben sich jedoch an der Spitze von Funkwerk Enterprise Communications Veränderungen ergeben. Nachdem der langjährige FEC-Chef Hans-Ekkehard Domröse seinen Posten Ende Januar 2008 räumte, folgte Thomas Bruckbauer im Sommer als Geschäftsführer. Er verließ jedoch drei Monate später das Unternehmen.

Neuer alleiniger Geschäftsführer ist nun Johann Schmid-Davis, der bisher für die Bereiche Finanzen und Personal bei FEC verantwortlich war. Nach Informationen unseres Schwester-Magazins CRN ist er in der rund 160 Mitarbeiter zählenden FEC-Mannschaft jedoch sehr umstritten.

Standort Ulm wird dicht gemacht

Der Funkwerk-Standort in Neu-Ulm steht nach Unternehmensangaben vor der Schließung. Am Standort Peine konzentriert FEC künftig die Entwicklung seiner Telekommunikationsprodukte, in Nürnberg ist die Router- und WLAN-Entwicklung angesiedelt.

Funkwerk hat außerdem die Betreuung seiner Partner überarbeitet: Reseller werden künftig gezielter geschult, die Pre-Sales-Betreuung wurde neu organisiert und die Händler werden in Projekten stärker unterstützt.

Bisher habe man von Projekten oft nur zufällig oder zu spät erfahren, erinnert sich der Leiter des Produktmanagements, Thomas Urban. »Jetzt kontaktieren wir die Endkunden direkt und haben deren Innovationszyklen im Blick.« Dadurch werde die Akquise für die Partner einfacher.


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