Mit der rasch steigenden Nachfrage nach den verschiedenen Connectivity-Services gehört Carrier Ethernet zu den großen Erfolgsgeschichten der Telekom-Industrie in der letzten Dekade. Im gegenwärtigen ökonomischen Klima gilt mehr denn je die Logik, bessere, flexiblere und kosteneffizientere Carrier-Ethernet-Services zu nutzen. Carrier Ethernet ist nun auch bereit für die Realisierung weltweit verfügbarer interkontinentaler Netze.
Der Grund, warum viele Unternehmen noch auf ATM oder SDH für ihre interkontinentalen oder auch transnationalen Netze setzen, liegt ganz simpel darin, dass die globale Verknüpfung von Netzen mit diesen älteren Technologien einfacher und schneller implementierbar ist.
Mit Ethernet-Verbindungen war dies anfänglich nicht ganz so einfach. Globale Ethernet-Netze einzelner Service Provider haben sich zwar bewährt, aber Ihre Verbindung untereinander erforderte bisher einen hohen initialen Aufwand, um einen konsistenten, verlässlichen Service zu garantieren.
Das Metro Ethernet Forum als führendes Industrieforum für die Akzeptanz von Carrier Ethernet stand unter dem Druck, den Prozess für Inter-Provider-Konnektivität zu straffen und es ebenso einfach zu gestalten, einen Ethernet-Service zwischen verschiedenen Ländern einzurichten wie eine Telefon- oder SDH-Verbindung.
Das MEF hat Anfang des Jahres die dritte Phase der Evolution von Carrier Ethernet angekündigt, in Richtung auf ein Next Generation Network für globales Business, Entertainment, Information und Kommunikation. In Phase 1, die im Jahre 2002 gestartet wurde, beschäftigte sich das MEF mit den notwendigen Spezifikationen und den grundlegenden Architekturen. 2005 begann die zweite Phase, in deren Zentrum die Implementierung und Zertifizierung stand, bis zu einem Punkt, an dem die weltweite Nachfrage nach Carrier Ethernet WANs sich auf über 12 Milliarden Dollar im Jahre 2008 beschleunigte.
Phase drei mit dem Global Interconnect Program des MEF verfolgt verschiedene Ziele. Dazu zählen etwa die Kostensenkung durch die Interoperabilität und Aggregation mehrerer Carrier-Ethernet-Services über eine vereinheitlichte physikalische Verbindung, dem NNI, sowie geringere Kapitalkosten durch die Nutzung von gemeinsamen logischen Verbindungen für mehrere Kunden. Im Januar 2010 wurde schließlich die lang erwartete MEF Spezifikation 26 verabschiedet. Sie definiert das ENNI External Network-to-Network Interface.
Service-Provider können durch Interconnection ihre Kapazität ausweiten und neue Märkte und Anwendungen erreichen. Das standardisierte ENNI beschleunigt den Einsatz von Carrier Ethernet erheblich, dazu trägt auch die erhöhte Effizienz durch optimierte Prozesse bei der Bestellung, der Bereitstellung und der Abrechnung bei.