Die im Mai angekündigte Akquisition des Scanner-Spezialisten PFU ist unter Dach und Fach. Ricoh hat wie geplant 80 Prozent der Anteile an PFU übernommen. Die bisherige Konzernmutter Fujitsu behält einen Minderheitsanteil von 20 Prozent.
Ricoh hat die bereits im Frühling angekündigte Mehrheitsübernahme von PFU abgeschlossen. Der Hersteller, der Scanner bisher unter dem Markennamen „Fujitsu" produziert und vertrieben hat, hat damit den Besitzer gewechselt. Die Transaktion hat einen Wert von 80 Milliarden Yen, was nicht ganz 600 Millionen Euro entspricht. Ricoh hält jetzt 80 Prozent der PFU-Anteile, bei Fujitsu verbleiben die restlichen 20 Prozent.
Ricoh will mit der Übernahme seine Digitalisierungsstrategie weiter vorantreiben. Der Drucker-Hersteller kauft seit einigen Jahren gezielt Lösungsanbieter und IT-Dienstleister zu, um sein Geschäftsmodell entlang der Wertschöpfungskette weiterzuentwickeln. Zu den Akquisitionen gehören unter anderem der Anbieter von AV- und Arbeitsplatzmanagement-Lösungen DataVision, der Spezialist für Dokumentenmanagement und Workflow-Automatisierung DocuWare und das IT-Systemhaus MTI Technology. Mit dem Kauf des Europageschäfts von Apex, einem Anbieter von intelligenten Schließfachlösungen, stärkte Ricoh im vergangenen Jahr seine Managed-Services-Expertise und reagiert auf die wachsende Nachfrage nach digitalen Arbeitsplätzen.
Für PFU war die Ricoh-Gruppe bereits zuvor ein strategischer Partner für den Vertrieb von Scannern und das Wartungsgeschäft. Der Scanner-Hersteller verspricht sich unter dem Dach der neuen Konzernmutter weitere Synergien. Für PFUs Kunden und Partner soll sich nichts ändern. Entwicklung, Herstellung, Vertrieb und Support der Produkte und Dienstleistungen würden unverändert fortgeführt.