100 Dollar Strafe für Telefonieren auf dem Gehweg

US-Politiker fordert Handy-Verbot für Fußgänger

4. Februar 2011, 13:13 Uhr | Lars Bube

Nachdem die Nutzung von Mobiltelefonen im Straßenverkehr inzwischen in den meisten Ländern verboten ist, fordert US-Politiker Carl Kruger jetzt auch ein Handy-Verbot für Fußgänger. In den letzten Monaten hatte es in den USA mehrere schwere Unfälle mit auf das Display starrenden oder Musik hörenden Fußgängern gegeben.

Nachdem sich Handys in den letzten Jahren weltweit rasant verbreitet haben, gibt es inzwischen in fast allen Ländern auch Gesetze, die ihre Nutzung beim Führen eines Fahrzeuges verbieten, um die Unfallgefahr zu reduzieren. Wenn es nach dem New Yorker Staatssenator Carl Kruger geht, könnte ein ähnliches Handy-Verbot bald auch für Fußgänger ausgesprochen werden. Zumindest für den Bundesstaat New York könnte die Regelung noch dieses Jahr umgesetzt werden. Bei Verstößen wären dann rund 100 Dollar Bußgeld für die abgelenkt daddelnden Fußgänger fällig.

»Man kann nicht vollständig aufmerksam sein, wenn man mit seinem BlackBerry hantiert, eine Telefonnummer wählt, auf dem Game Boy spielt oder auf dem iPod Musik hört«, so Kruger zur Begründung seines Vorstoßes gegenüber amerikanischen Medien. In den letzten Monaten waren in den Vereinigten Staaten mehrere schwere Unfälle passiert, weil Fußgänger SMS tippten oder anderweitig mit ihrem Smartphone beschäftigt waren, während sie eine Straße überquerten oder ähnliches. »Der iPod einzustecken und sich selbst damit aus dem Straßenverkehr auszuklinken kann auf den Straßen von New York eine fatale Kombination sein« mahnt Kruger.

So war beispielsweise im Winter ein 21-jähriger Amerikaner überfahren worden, als er mit Kopfhörern im Ohr Musik-Hörend eine Straße überquerte und dabei von einem LKW überrollt wurde, den er offenbar weder gesehen noch gehört hatte. Erst wenige Wochen zuvor war eine Frau in einen Brunnen in einer Parkanlage gefallen, den sie vor lauter Telefonieren bei Spazierengehen übersehen hatte. Deshalb soll die »trügerische Heiterkeit« der Smartphones. iPods und Co nun aus den neuralgischen Gefahrenbereichen des Verkehrs verbannt werden.


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