Vectoring im Test

Vorwürfe gegen die Deutsche Telekom

16. Oktober 2013, 16:58 Uhr | Stefan Adelmann
Der Geschäftsführer hält das Vorgehen der Telekom unseriös (Foto: Telekom)

Der Branchenverband Breko hat die Vectoring-Technologie der Deutschen Telekom getestet. Zwar soll das Verfahren einen höheren Downstream garantieren, dennoch steht das Unternehmen in der Kritik.

Der Branchenverband Breko hat in Zusammenarbeit mit der Technischen Hochschule Mittelhessen den Einsatz von VDSL Vectoring getestet. Die Telekom plant die Umstellung der Netze auf die Technologie im Zuge des Breitbandausbaus. Und laut dem Breko-Labortest könnte das Vectoring auch zu den gewünschten Ergebnissen führen. Im Test zeigte sich laut dem Branchenverband, dass Datenraten von 50 MBit/s bei einer Kabellänge bis zu 800 Metern realistisch sind. »Die im Labortest ermittelten Ergebnisse können je nach vorhandener Netzstruktur abweichen. Dennoch zeigt unser Test, dass Vectoring in der Praxis wohl ohne nennenswerte Probleme eingesetzt werden kann«, erklärt Testleiter Dr. Kristof Obermann. Der Vectoring-Effekt soll aber schon bei einer Länge von 500 Metern deutlich abnehmen und ab einer Länge von 800 Metern kaum mehr feststellbar sein. Daher ist der Einsatz der Technologie nur direkt vom Kabelverzweiger sinnvoll.

Der Geschäftsführer von Breko, Stephan Albers, sieht im Vectoring allerdings keine Alternative zu anderen Möglichkeiten, um die Ziele des Breitbandausbaus der Bundesregierung zu erreichen. »Vectoring ist eine gute Technologie, wenn sie dort eingesetzt wird, wo es Sinn macht«, erklärt Albers. » Bei hohen Leitungslängen, wie es gerade in ländlichen Regionen oft der Fall ist, brauchen wir aber Glasfaser-Netze, wie sie unsere Mitgliedsunternehmen auch bauen.«

Zusätzlich erklärt Albers, dass er das Vorgehen der Telekom für unseriös halte, Vectoring besonders dort anzukündigen, wo Konkurrenten einen Glasfaserausbau planen. »Wir stellen aktuell in einer ganzen Reihe von Fällen fest, dass die Telekom verstärkt auf Städte und Gemeinden zugeht, in denen bereits Carrier des Breko in den Breitband-Ausbau investieren«, sagt Albers. »Andere unterversorgte Gebiete lässt die Telekom hingegen links liegen«. Im Bundesverband Breitbandkommunikation e. V. (Breko) vereinen sich viele Festnetzwettbewerber der Deutschen Telekom.


Lesen Sie mehr zum Thema


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu Deutsche Telekom GB MWD OD14

Matchmaker+