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Drosselungs-Pläne der Telekom

Wer wirklich zur Kasse gebeten wird

Autor: Folker Lück • 29.4.2013 • ca. 1:05 Min

Inhalt
  1. Wie böse ist die Telekom wirklich?
  2. Wer wirklich zur Kasse gebeten wird

Zur Kasse gebeten werden könnten künftig neben einigen »Heavy Usern« die Anbieter von Video-on-Demand-Angeboten und anderen Video-Diensten. Firmen wie Apple (iTunes), Amazon (Lovefilm), Watchever oder auch Googles You Tube profitieren davon, dass Verbraucher Flatrates nutzen können. Genau diese Videoangebote tragen massiv dazu bei, dass der Internet-Traffic immer stärker wächst – ohne, dass Apple, Google oder Amazon bislang auch nur einen Cent in den Infrastruktur-Ausbau investieren müssen. Es liegt auf der Hand, dass Infrastrukturanbieter wie die Telekom diese Konzerne künftig zur Kasse beten werden. Schließlich investiert der gescholtene Konzern eigenen Ankündigungen zufolge bis 2015 satte 30 Milliarden Euro in den Ausbau der Breitband-Infrastruktur in Deutschland.

Wenn Lobby-Verbände wie kürzlich der Bundesverband IT-Mittelstand e.V. (BITMi) angesichts der Telekom-Pläne von einer »massiven Restriktion« insbesondere für Selbständige, Freelancer und »der gesamten deutschen Wirtschaft« sprechen, zeugt dies zwar vom Engagement des Verbands, geht aber eigentlich an der Sache vorbei. Hart getroffen werden könnten vorrangig einige Großkonzerne wie Apple, Google oder Amazon, die das Internet als kostenlose Logistik-Ressource für ihre Produkte verstehen und damit direkt oder indirekt ihre Kassen füllen. Unangenehm – sprich: kostspieliger – wird es darüber hinaus für einige Film- oder Gaming-Freunde, die täglich große Gigabyte-Mengen an Daten »saugen«.

Für alle anderen Internetnutzer stellt die Telekom-Botschaft erst einmal nichts anderes dar, als die Ankündigung einer Preiserhöhung. Darüber kann man sich – auch lautstark – beschweren. Das von einigen Politikern, Verbänden, Firmen und Bloggern ausgeübte Bashing des Konzerns ist allerdings in erster Linie als lautes Plärren zwecks Selbstdarstellung anzusehen.