Breitbandzugang zum Mitnehmen. Die Stuttgarter Airdata AG hat eine portable DSL-Lösung auf Funk-Basis entwickelt. Die Vermarktung erfolgt ausschließlich indirekt, der bundesweite Roll-Out soll bis Mitte 2005 abgeschlossen sein.
Mit dem neuen Angebot »Portable DSL« steigt Airdata in den Wettbewerb zu DSL-Anschlüssen ein. Nutzen kann man die Technik seit Herbst vergangenen Jahres im Bereich der Stadt Stuttgart. Dort vermarktet der Provider-Partner »Next Generation Internet« den drahtlosen Breitband-Zugang in den Media Märkten, auch das Systemhaus Isomedia offeriert die Lösung. Genaue Marktzahlen will Airdata nicht verraten, da die Endkunden-Kontakte ausschließlich über Partner zustande kämen. Grundsätzlich sind die Schwaben mit der Vermarktung bisher aber sehr zufrieden.
Nach der Schwaben-Hauptstadt ist die DSL-Alternative seit wenigen Tagen auch in Berlin-Mitte erhältlich; demnächst startet das Netz auch in einem Vorort Kölns. An beiden Standorten ist der Berliner Internet Service Provider DNS NET GmbH in das Geschäft eingestiegen. DNS NET-Geschäftsführer Alexander Lucke erläutert die Motivation für den Vertrieb der Funklösung: »Wir sind überzeugt davon, dass Portable DSL sehr große Chancen im Markt hat. Wir können damit unseren Kunden einen Breitbandzugang zum Mitnehmen anbieten.«
Die Technologie positioniert Airdata zwischen dem konventionellen DSL- Anschluss und UMTS: Das DSL-Funkmodem wird über den USB- oder Ethernetanschluss mit dem Notebook oder PC verbunden. Der angemeldete Nutzer kann dadurch unabhängig von jedem Telefonanschluss oder anderen Kabel-Verbindungen online gehen ? nicht nur in den eigenen vier Wänden, sondern in jedem von Airdata versorgtem Gebiet. Im Gegensatz zu UMTS ist allerdings kein nahtloses Handover möglich, so dass man zwar von einer portablen, nicht jedoch von einer ? etwa für Zugfahrten geeigneten ? mobilen Lösung sprechen kann.
Auch preislich positionieren die Airdata-Partner das Produkt zwischen billigen DSL-Volumentarifen und UMTS: Der Profi-Tarif bietet Downloads mit bis zu 1 MBit/s und 256 kBit/s Upstream für monatliche Gesamtkosten von knapp 45 Euro. Ein Basistarif mit der vergleichsweise bescheidenen Bandbreite von 128 kBit/s Downstream und 64 kBit/s Upstream kostet komplett 24,90 Euro. In beiden Fällen handelt es sich um ein Flatrate-Angebot ohne Beschränkung. Hinzu kommen jeweils eine einmalige Aktivierungsgebühr von 99 Euro und der Kaufpreis des Funkmodems in Höhe von 149 Euro (inkl. MwSt.). Das Funkmodem lässt sich an einen Router anschließen, auch IP-Telefonie ist möglich.
Mit Hilfe des Funknetzes im 2,6-GHz-Bereich überbrückt Airdata als Lizenzinhaber die letzte Meile, wobei der Breitbandzugang über die Funkschnittstelle mit bis zu 128 Bit und einer SIM-Karte verschlüsselt wird. Partner für die breitbandige Datenübertragung jenseits der Funkbrücke ist Telefonica Deutschland.
Den Roll-Out in 30 Städten und Ballungsräumen will Airdata im Gegensatz zu früheren Ankündigungen bis Mitte nächsten Jahres abgeschlossen haben. Ursprünglich hatte sich das Unternehmen das Jahresende 2004 als Ziel gesetzt. Exklusivität für einzelne Provider-Partner soll es nicht geben. Für den weiteren Netzausbau in den verschiedenen Regionen werden noch ISPs und Carrier gesucht. Auch über regional starke Systemhäuser soll die Lösung vertrieben werden. Interessenten können direkt den Vertrieb von Airdata kontaktieren.
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