Mummert-Befragung ergibt mangelnde Kundenbindung: Mobilfunkkunden zum Absprung bereit. Treue gehört nicht zu den Primärtugenden deutscher Mobilfunkkunden. Eine aktuelle Umfrage von Mummert Consulting ergab, dass drei Viertel für ein preisgünstigeres Angebot ohne Zögern den Anbieter wechseln würden.

Mummert-Befragung ergibt mangelnde Kundenbindung: Mobilfunkkunden zum Absprung bereit

Beim Thema Kundenbindung haben die deutschen Mobilfunkanbieter noch jede Menge Nachholbedarf. Drei von vier Kunden würden ihre Mobilfunkverträge kündigen, wenn sie ein günstigeres Angebot finden. Zu diesen Ergebnissen kommt der aktuelle »Branchenkompass 2003 Telekommunikation«, für den das Marktforschungsinstitut Mummert Consulting rund 1.000 Teilnehmer befragt hat. Bei Prepaid-Nutzern ist die Loyalität sogar noch schwächer ausgeprägt: Vier von fünf dieser Kunden würden für ein günstigeres Angebot den Tarif wechseln, 41 Prozent sogar ein festes Vertragsverhältnis mit einem Netzbetreiber oder Provider eingehen.

Mehr als 70 Prozent der Bevölkerung sind mittlerweile mobil erreichbar und setzen durchschnittlich 26 Euro monatlich mit ihrem Handy um. Während die Kunden auch beim Mobilfunk weiter sparen wollen, sind die Netzbetreiber gezwungen, deutlich höhere Umsätze zu erzielen. Damit sich UMTS amortisiert, müssen laut Branchenkompass in Zukunft durchschnittlich rund 50 Euro auf jeder Rechnung stehen. Als Schlüssel zu höheren Kundenumsätzen sehen die Mobilfunkanbieter vor allem Mobile Datendienste.

Derzeit machen diese Services je nach Anbieter nur bis zu einem Fünftel des Umsatzes aus. Viele Kunden wollen diese Dienste in Zukunft aber stärker nutzen. Laut Mummert Consulting wünscht sich jeder vierte Kunde ortsabhängige Dienste, so genannt Location-based Services, die beispielsweise wie ein Navigationssystem das nächstgelegene Restaurant und den schnellsten Weg dorthin anzeigen. Auch mit aktuellen Nachrichten wollen die Mobilfunknutzer künftig versorgt werden: Rund 19 Prozent der Befragten würden diese Dienste gerne in Zukunft nutzen. Auf dem dritten Platz im Ranking der Kundenwünsche steht mobiles Internet mit knapp 17 Prozent. Kaum Interesse hingegen finden Entertainment Services wie beispielsweise Spiele. Entgegen den Planungen der Anbieter wollen diese nur weniger als drei Prozent der Befragten nutzen.

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