Lisa Brennan-Jobs erzählt in ihrer Biographie »Small Frey« von ihrer Jugend und der schwierigen Beziehung zu ihrem Vater Steve Jobs.
Für viele wirkt Steve Jobs beinahe schon mythisch. Mit der Gründung von Apple gilt er vielen als einzigartiger Unternehmer und Visionär. Aber es gibt auch viele Berichte, die ihn als manipulativ, tyrannisch und beleidigend beschreiben. Nun äußert sich auch seine Tochter Lisa Brennan- Jobs dazu und berichtet in ihrer Biographie »Small Fry« von den privaten Schattenseiten ihres Vaters. Vanity Fair veröffentlichte daraus vorab einzelne Stellen.
Als Lisa Brennan Jobs im Frühjahr 1987 zur Welt kam, leugnete ihr Vater zunächst, dass sie seine Tochter sei. Sie wuchs daraufhin bei ihrer Mutter Chrissan Brennan im Silicon Valley auf. Chrissan kellnerte und putzte nebenbei, da die Alleinerziehende keinerlei Unterstützung des vermeintlichen Vaters erhielt.
Nach zwei Jahren verordnete ein Gericht aufgrund eines positiven Vaterschaftstests Steve Jobs schließlich dazu, monatlich 385 US-Dollar abzutreten und rückwirkende Zahlungen zu leisten. Nur vier Tage später ging Steve Jobs mit Apple an die Börse und wurde über Nacht zum mehrfachen Millionär.
1991 heiratete er Laurene Powell, mit der er drei weitere Kinder bekam: Reed (26), Erin (22) und Eve (20).
In ihrer Biographie erzählt Brennan-Jobs, dass sie etwa einmal monatlich von ihrem Vater besucht wurde. Damals erschien er ihr wie eine »mystische Figur«, deren »Nähe sie so sehr brauchte«. In späteren Jahren schien sich die Beziehung zwischen beiden jedoch gebessert zu haben. Jobs zahlte ihr schließlich sogar die Ausbildung, änderte aber offenbar noch immer nichts an seinem schroffen Umgangston.
Lisa Brennan-Jobs erinnert sich noch daran, wie sie einmal ihren Vater fragte, ob sie eines seiner aussortierten Autos haben könnte. Steve Jobs antwortete daraufhin: »Du bekommst gar nichts. Verstehst Du? Nichts. Du bekommst nichts. «
Auch kurz vor seinem Tod zeigte sich der Unternehmer laut seiner Tochter noch von seiner schroffen und kalten Art: Einmal habe sie sich mit einem Rosenwasser aus seinem Badezimmer besprüht. Als sie sich wenig später von ihm verabschiedete, soll er ihr hinterhergerufen haben: »Lis? Du riechst wie eine Toilette.«
Die Biographie »Small Frey« soll ab dem 4. September sowohl in der englischsprachigen Orginalausgabe als auch in der deutschsprachigen Version im Handel erhältlich sein.