Skurrile Haustier-Abzocke im Web

6.500 Euro für eine Fake-Katze aus dem Internet

17. Januar 2013, 16:17 Uhr | Lars Bube
Sphiny-Katzen sind eine Mutation, bei der die Tiere nur ein minimales Fellwachstum haben. (Bild: Wikimedia Commons)

Insgesamt gut 6.500 Euro in kleineren Einzelbeträgen hat eine Österreicherin für eine im Internet bestellte Katze bezahlt - die jedoch niemals geliefert wurde.

Ihre außergewöhnliche Tierliebe kam einer jungen Frau aus Österreich teuer zu stehen. Die 28-jährige Salzburgerin hatte sich vor einigen Wochen unsterblich in ein süßes Kätzchen verliebt, das für 50 Euro im Internet zum Kauf angeboten wurde. Für eine kanadische Sphinx-Katze, die in Deutschland als so genannte Qualzucht verboten ist, zunächst kein ungewöhnlicher Preis. Auch wenn der Vertriebsweg einen doch etwas verwundern könnte: Nachdem sie sich per Email mit dem Anbieter ausgetauscht hatte, bestellte sie das possierliche Tierchen schließlich. Als der Versender sie anschließend aufforderte, für den artgerechten Versand der Katze noch einmal 175 Euro zu überweisen, kam sie dem selbstverständlich nach.

Dass das Geld per Western Union Anweisung nach Kamerun gezahlt werden sollte, spielte bei der großen Vorfreude für sie offenbar keine große Rolle. Auch als in den nächsten Tagen immer neue Beträge fällig wurden, mit denen etwa eine Transportbox, Impfungen und Zollpapiere für die Einfuhr nach Österreich bezahlt werden sollten, schickte sie auf diesem Wege jeweils brav das geforderte Geld nach. Über 6.500 Euro an Rechnung kamen so innerhalb von nur knapp zwei Wochen für das bestellte Samtpfötchen zusammen.

So richtig misstrauisch wurde die junge Dame allerdings erst, als ihr in einer weiteren Mail mitgeteilt wurde, das Tier sei leider auf dem Transportweg verstorben. Schweren Herzens machte sie sich auf den Weg zur Polizei und erstattete Anzeige. Die Chancen die Täter zu erwischen stehen allerdings denkbar schlecht. Wie österreichische Zeitungen berichten, war dies nicht der erste Fall solcher tierischen Überweisungen nach Kamerun. Die gleiche Betrugsmasche wurde demnach auch bereits mit Hundewelpen erfolgreich umgesetzt. Offenbar hat hier eine Bande von Cyberkriminellen eine neue Geschäftsidee ausgemacht und setzt nun professionell darauf, Tierliebhaber auszunehmen. Wobei natürlich die Frage erlaubt sein muss, wie tierlieb es tatsächlich sein kann, eine Katze per Internet zu bestellen und liefern zu lassen.


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