Mittelstands-Podiumsdiskussion von "Deutschland sicher im Netz"

Awareness ist kostenlos

6. Juni 2008, 17:32 Uhr |

Ein bisschen mehr Fachpublikum hätte sich schon zum Mittelstandsforum des Vereins "Deutschland sicher im Netz" (DsiN) auf der CeBIT verirren dürfen - so waren am Messesamstag die Sitzplätze in Halle 5 zwar leidlich gefüllt, aber mit einiger Wahrscheinlichkeit nach eben nur zum Teil mit Fachpublikum. Es sei denn, der äußere Anschein trog einmal wieder.

Dr. Mario Tobias, Bereichsleiter beim BITKOM e.V., stellte die aktuelle DsiN-Umfrage vor, die
den realen Bedarf an Sicherheitslösungen im Mittelstand erst einmal ermitteln soll. So sehr sich
nämlich auch alle Anbieter derzeit um den lukrativen Markt der kleinen und mittleren Kunden
bemühen, so wenig kennt man zum Teil die Erwartungen dieser Klientel. Wer mitmachen will, kann dies
unter
www.sicher-im-netz.de/unternehmen/812.aspx
tun und leistet damit sicherlich einen Beitrag zur Weiterentwicklung mittelstandsgerechter
Sicherheitsangebote. Die Umfrage gehört zur Einlösung des DsiN-Handelsversprechens "
Starthilfe Sicherheit"
.

Peter Maucher, Leitender Berater Informationssicherheit bei Hewlett-Packard, und Markus
Bernhammer, Vizepräsident DACH bei Utimaco Safeware, waren sich einig, dass man als Anbieter beim
Mittelstand nicht unbedingt eine besondere "Sprache" sprechen müsse, aber sehr pragmatisch vorgehen
müsse und auch über entsprechende Produkte verfügen sollte. Bernhammer verwies unter anderem
darauf, dass selbst komplexe Ansätze wie Verschlüsselung oder die daraus entstandene "Data Loss
Prevention" (Schutz vor Datenverlust) heute deutlich leichter anzuwenden seien als noch vor etwa
einem Jahr. Hier bewege man sich ganz automatisch auf die Bedürfnisse der kleineren und mittleren
Unternehmen zu. Über die Alternative "Outsourcing" war man in der Runde geteilter Meinung: Dabei
handele es sich zwar um einen für viele Unternehmen bedenkenswerten Ansatz, er dürfe aber nicht zu
dem Glauben verführen, man könne auch die Verantwortung für Sicherheit auslagern.

Klaus Schimmer, Security Marketing Manager bei SAP, war in der Runde unter Leitung von
LANline-Redakteur Dr. Johannes Wiele der Spezialist für den "
menschlichen Faktor" in der
Informationssicherheit. Gefragt, ob denn auch ein kleines Unternehmen mit eher begrenztem Budget
etwas für das Sicherheitsbewusstsein der Mitarbeiter tun könne – Konzerne wie SAP oder auch
Automobilhersteller leisten sich hier eigenes Personal und extrem kostenträchtige Kampagnen –
antwortete er: "Awareness muss gar nichts kosten." Der erstaunten Runde erklärte er dann, das
gerade kleine Unternehmen viel erreichen könnten, wenn im überschaubaren Kreis die Risiken und
richtiges Verhalten einfach offen angesprochen würden. Die Probleme, die große Unternehmen mit
Verhaltensänderungen bei ihrer riesigen Belegschaft hätten, müssten hier nicht unbedingt im
gleichen Maße auftreten.

LANline/wj


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