Die Sicherung von Kundendaten bleibt deutschen Banken mitunter auf der Strecke. Zu diesem Ergebnis kommt zumindest eine aktuelle Studie, für die das Ponemon Institute im Auftrag von Informatica 449 IT-Verantwortliche aus dem Finanzdienstleistungsbereich befragt hat.
Demnach sparen die Finanzinstitute bei der Sicherung von Kundendaten bei Entwicklung und Test von Software. Bei 69 Prozent der Daten, die bei Entwicklung und Test von Software verwendet werden, handelt es sich um Kundeninformationen. In der Studie gaben jedoch ein Viertel (26 Prozent) der befragten IT-Experten an, keine Vorkehrungen für die Sicherung dieser Daten bei diesem Prozess zu treffen. Demzufolge setzen Banken ihre Kunden einem Sicherheitsrisiko durch den Verlust persönlicher Daten aus, kritisiert Informatica.
Beim Thema Datenschutz scheint laut Studie Uneinigkeit bezüglich der Verantwortlichkeiten zu herrschen. 15 Prozent der Befragten gaben an, dass keine Abteilung die Verantwortung für den Schutz dieser Daten trägt, während 20 Prozent antworteten, dass die Verantwortung bei der Abteilungsleitung liege. Da Sicherheits-, Compliance- und rechtliche Teams umgangen werden, liegt die Entscheidungsgewalt beim Datenschutz bei Mitarbeitern, für die die Notwendigkeit, Unternehmensziele zu erfüllen, mehr im Vordergrund stehen als die Sorge um mögliche Gefahren für die Datensicherheit, heißt es, Dies führe zu Mängeln bei Governance- und Risikomanagement und steigere wiederum die Gefahr eines möglichen Datenmissbrauchs.
86 Prozent der Befragten gaben an, dass ihr Unternehmen externe Unternehmen mit Entwicklung und Test von Software-Anwendungen beauftragt. In über der Hälfte (51 Prozent) der Fälle bedeutet das Outsourcing dieser Funktionen, dass die Echtdaten weitergegeben und damit die Risiken weiter erhöht werden, da die Daten durch noch mehr Hände gehen. »Es ist zwingend notwendig, dass Finanzorganisationen größere Eigenverantwortung für die Daten, die sie speichern, übernehmen und Mitarbeiter mit entsprechendem Problembewusstsein und den notwendigen Qualifikationen für die Verwaltung dieser Informationen einsetzen«, sagt Bert Oosterhof, Director of Technology EMEA bei Informatica. Damit könnten nicht nur die Unklarheiten beim Thema Datensicherheit beseitigt werden, sondern es werde auch das Vertrauen der Kunden gestärkt.