Spitzenreiter Deutschland

Banking-Malware zielt auf deutsche Nutzer

4. April 2018, 11:00 Uhr | Folker Lück
Deutsche Nutzer sind besonders häufig von Finanz-Cyberattacken betroffen
© Fotolia / tashka2000

Zwar ist weltweit die Anzahl der von Banking-Malware angegriffenen Nutzer 2017 um 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr gesunken. Am häufigsten von den Finanz-Attacken betroffen sind jedoch deutsche Anwender.

Für Deutschland kann keine Entwarnung gegeben werden, wenn es um finanziell motivierte Cyberattacken geht. Laut Kaspersky liegen deutsche Nutzer bei stationären Computern auf Platz eins und bei mobilen Endgeräten auf dem zweiten Rang, wenn es um die am häufigsten mittels Banking-Malware angegriffenen Nutzer weltweit geht.

Im vergangenen Jahr konnten die Experten von Kaspersky Lab neue Trends in der Bedrohungslandschaft für Banking ausmachen: Die Angriffe zielen vermehrt auf die Kunden als auf Finanzunternehmen selbst ab; zudem tauchten vermehrt neue Modifikationen bereits existierender Malware-Familien wie dem mobilen Schädling »Svpeng« auf.

Weltweit die meisten dieser Attacken richten sich gegen Nutzer in Deutschland (23 Prozent), gefolgt von Russland (20 Prozent) und China (vier Prozent). Das bedeutet: Fast jede vierte im Jahr 2017 von Kaspersky Lab gemessene Banking-Malware-Attacke ging auf das Konto deutscher Nutzer. Deutschland und Russland haben damit gegenüber dem Vorjahr 2016 die Plätze getauscht. Grund dafür dürfte die Einführung einer sicheren Zwei-Wege-Authentifizierung beim Online-Banking in Russland sein.

Betrachtet man ausschließlich die Zahlen für Banking-Malware-Attacken gegen mobile Endgeräte, belegen deutsche Nutzer ebenfalls einen Spitzenplatz, Deutschland (zwei Prozent) folgt hinter Russland, das in dieser Kategorie in einer eigenen, einsamen Liga spielt, auf dem zweiten Platz (90 Prozent). Exkludiert man in dieser Kategorie Russland, um ein übersichtlicheres Bild über die Aufteilung der übrigbleibenden zehn Prozent zu erhalten, ergibt sich die Angriffsverteilung wie folgt: Deutschland mit 16 Prozent Spitzenreiter, dicht gefolgt von der Ukraine (15 Prozent) und der Türkei (13 Prozent).

Russland ist auch das am meist von der mobilen Banking-Trojaner-Familie »Svpeng« angegriffene Land (29 Prozent), vor Deutschland (27 Prozent) und der Türkei (15 Prozent). »Svpeng« wurde erstmals im Jahr 2013 entdeckt und hat im vergangenen Jahr eine neue Modifikation erhalten, mit der die Malware als Keylogger fungiert und eingegebenen Text stiehlt – und damit auch die Login-Daten für Finanzservices.


Lesen Sie mehr zum Thema


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu Kaspersky Lab GmbH

Matchmaker+