Wer sich im Netz unerlaubt die Daten anderer Menschen oder Firmen beschafft, bekommt bislang verhältnismäßig geringe Strafen. Das muss sich nach Ansicht der bayerischen Staatsregierung ändern. Und zwar schnell.
Vergehen wie der Diebstahl von Daten im Internet müssen nach Ansicht der bayerischen Staatsregierung härter bestraft werden. »Das ist kein Kavaliersdelikt, sondern eine schwere Straftat«, sagte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Dienstag in München. Er kündigte eine Initiative des Freistaats im Bundesrat an. Zudem wolle er das Thema im Fall seiner Wahl zum CSU-Chef am 19. Januar auch zeitig über den Koalitionsausschuss im Bund vorantreiben. Der Diebstahl von Daten sei ein tiefer Eingriff in die Privatsphäre. Fehlende Strafen würden potenzielle Täter nicht abschrecken.
Nach Angaben von Innenminister Joachim Herrmann (CSU) sind Strafen von bis zu drei Jahren, wie sie derzeit für Vergehen im Internet verhängt werden, nicht verhältnismäßig zu Sanktionen von Straftaten in der analogen Welt. »Das muss gleichgestellt werden«, betonte er und verwies dabei insbesondere auf notwendige Verschärfungen bei schweren Delikten wie im aktuellen Fall. Mit Blick auf die staatlichen Netzwerke seien aber nicht Privatpersonen das Hauptproblem, sondern gezielte Angriffe durch ausländische Nachrichtendienste.
Neben härteren Sanktionen etwa für die Ausspähung, die Veränderung und den Diebstahl von Daten bis hin zur Computersabotage sollen die Sicherheitsbehörden in Bayern mehr Personal erhalten, sagte Söder. Um auf dem Markt IT-Fachkräfte zu bekommen, müsse die Staatsregierung aber schauen, ob sie etwa mit besseren Bezahlungen mit Arbeitgebern in der der freien Wirtschaft konkurrieren könne.