BSI warnt vor Hintertür im Openx-Ad-Server
Das deutsche Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) weist auf eine Hintertür in der aktuellen Version 2.8.10 des "Openx"-Ad-Servers hin. Openx ist eine weit verbreitet eingesetzte Software zur Verwaltung und Auslieferung von Werbebannern auf Web-Seiten. Die entdeckte Hintertür ermöglicht einem Angreifer aus der Ferne, beliebigen PHP-Programmcode auf betroffenen Servern auszuführen.
Die von Usern entdeckte und vom BSI verifizierte Hintertür wird bereits von Angreifern zur Kompromittierung von Web-Servern ausgenutzt. Der Hersteller der Openx-Software hat die mit der Hintertür versehenen Installationspakete der Version 2.8.10 von seinem Download-Server entfernt und soll an einer offiziellen Sicherheitsmeldung arbeiten. Das BSI geht davon aus, dass die Hintertür bereits seit mehreren Monaten in den Installationspaketen enthalten war.
Das BSI empfiehlt Adminstratoren von Openx-Ad-Servern, ihre Systeme auf Kompromittierung zu überprüfen und betroffene Systeme zu bereinigen. Durch Suche nach verstecktem PHP-Code in den Javascript-Dateien des Openx-Ad-Servers können Administratoren feststellen, ob ihr System von der Hintertür betroffen ist. Eine Anleitung findet sich auf den Seiten des Bürger-CERT (Computer Emergency Response Team) des BSI (www.buerger-cert.de/archive?type=widtechnicalwarning&nr=TW-T13-0054).
Bereits im April 2013 hat das BSI in einer Pressemeldung (www.bsi.bund.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/Presse2013/Verteilung_von_Schadprogrammen_ueber_Werbebanne_05042013.html) darauf hingewiesen, dass Online-Kriminelle erneut in großem Umfang Openx-Server zur Auslieferung von Werbebannern kompromittiert haben. Dabei wurden auf vielen bekannten deutschsprachigen Web-Seiten manipulierte Werbebanner ausgeliefert, die schädlichen Code enthielten, der automatisiert nach Sicherheitslücken auf dem PC sucht und darüber Schadprogramme wie Online-Banking-Trojaner auf den PCs der Web-Seitenbesucher installiert. Die nun entdeckte Hintertür in der aktuellen Download-Version von Openx könnte einen der möglichen Angriffswege darstellen.
Weitere Informationen finden sich unter www.bsi.bund.de und www.bsi-fuer-buerger.de.