Neue Wikileaks-Enthüllungen

CIA hat »eigene NSA« aufgebaut

8. März 2017, 8:02 Uhr | Daniel Dubsky
© Artur Marciniec / Fotolia

Wie aus von Wikileaks veröffentlichten CIA-Dokumenten hervorgeht, hat der US-Geheimdienst eine eigene Hacker-Truppe, die in Smartphones, Computer und andere Geräte eindringt. Unter anderem operiert sie von Frankfurt aus.

Die Enthüllungsplattform Wikileaks hat unter dem Codenamen »Vault 7« damit begonnen, Dokumente des US-Geheimdienstes CIA zu veröffentlichen. Aus diesen geht hervor, dass die CIA in den vergangenen Jahren eine eigene Hacker-Truppe aufgebaut hat, die Ende des vergangenen Jahres aus mehr als 5.000 Mitarbeitern bestand. Diese sollen Malware und Techniken entwickelt haben, um in Smartphones, Computer, Telefonanlagen und andere Systeme einzudringen. Die CIA habe im Endeffekt ihre »eigene NSA« aufgebaut, so Wikileaks.

Zwar hatten die us-amerikanischen IT-Konzerne der Regierung nach den Snowden-Enthüllungen über Aktivitäten der NSA die Zusage abgerungen, Informationen über Zero Day-Exploits nicht geheim zu halten, sondern mit den Unternehmen zu teilen. So sollte verhindert werden, dass die Lecks lange offenstehen und womöglich von Cyberkriminellen genutzt werden – zum Schaden der US-Wirtschaft. Doch Wikileaks zufolge hielt sich die CIA nicht an diese Abmachung. Viele der von dem US-Geheimdienst genutzten Schwachstellen seien noch vorhanden und würden womöglich schon von anderen Organisationen ausgenutzt. Eine bestimmte Malware der CIA soll sogar in der Lage sein, das iPhone und Android-Smartphone zu infizieren und zu kontrollieren, über das der US-Präsident seinen Twitter-Account betreibt.

Laut Wikileaks hat die CIA allerdings nicht nur Schadprogramme und Angriffstechniken entwickeln lassen, um Smartphones auszuspionieren und selbst die verschlüsselten Daten von Messengern wie WhatsApp, Signal und Telegram abzugreifen. Sie soll auch Hacker auf Rechner mit Windows, OS X und Linux sowie auf Router angesetzt haben. 2014 interessierte sie sich darüber hinaus für das Hacking von Connected Cars. Wie perfide ihre Tools sind, zeigt das in Zusammenarbeit mit dem britischen MI5 entwickelte Programm »Weeping Angel«, das dazu gedacht ist, Smart-TVs von Samsung etwa in Hotels in einen »Fake Off«-Modus zu versetzen und über den vermeintlich ausgeschalteten Fernseher den Raum zu überwachen, also Audiosignale und – über die Webcam – sogar Videosignale zu übertragen.


  1. CIA hat »eigene NSA« aufgebaut
  2. Hacking von Frankfurt aus

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