Neue Wikileaks-Enthüllungen

CIA hat »eigene NSA« aufgebaut

8. März 2017, 8:02 Uhr | Daniel Dubsky

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Hacking von Frankfurt aus

Ihre Hacking-Aktivitäten betreibt die CIA von ihrer Zentrale in Langley aus, aber laut Wikileaks auch aus dem »Center for Cyber Intelligence Europe«, das im US-Konsulat in Frankfurt angesiedelt ist. Zu den veröffentlichten Dokumenten zählen unter anderem Anweisungen für die Hacker im Auslandseinsatz, etwa wie sie Fragen bei der Einreise beantworten sollen oder dass sie keinerlei elektronische Geräte oder vertrauliche Informationen unbeaufsichtigt im Hotelzimmer zurücklassen dürften – auch wenn das paranoid klinge. Dazu gibt es den Tipp, am besten mit Lufthansa nach Deutschland zu fliegen, denn dort sei der Alkohol kostenlos.

Unbekannte Quelle

Insgesamt wurden von Wikileaks 8.761 CIA-Dokumente aus den Jahren 2013 bis 2016 veröffentlicht, weitere sollen folgen. Das Material stammt aus einer anonymen Quelle, die sich laut Wikileaks eine öffentliche Debatte um die Legitimation der CIA-Aktivitäten und eine Aufsicht über diese wünscht. Es soll schon länger unter staatlichen Hackern und Zulieferern kursieren. Gegenüber der New York Times äußerte James Lewis, Sicherheitsexperte des Center for Strategic and International Studies in Washington, die Ansicht, die Dokumente seien von einem anderen Staat, etwa Russland, erbeutet und an Wikileaks weitergeleitet worden: »Ich denke, eine fremde Macht ist als Quelle der Dokumente viel wahrscheinlicher als ein schuldbewusster CIA-Whistleblower.«


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