Der Verlust von Daten in virtuellen IT-Umgebungen ist kein Ausnahmefall: 65 Prozent der Unternehmen haben bereits häufig einen solchen Vorfall erlebt.
Das gaben IT-Experten bei einer Umfrage von Kroll Ontrack auf der VMworld 2011 in den USA an. Demnach berichteten 53 Prozent der Befragten von fünf Datenverlust-Fällen im vergangenen Jahr, zwölf Prozent der Befragten hatten sogar mehr als fünf Datenverluste in den vergangenen zwölf Monaten. Im Vergleich zur Umfrage vom letzten Jahr bedeutet dies eine Zunahme der Datenverluste in virtuellen Umgebungen um mehr als 140 Prozent.
Für die Umfrage hat Kroll Ontrack, Spezialist für Datenrettung und Daten-Management, während der VMworld insgesamt 369 IT-Experten zu Datenverlust und Recovery-Management in virtuellen Umgebungen befragt. 79 Prozent der Teilnehmer ordneten sich selbst als Experten für VMware oder Virtualisierung ein. Häufige Ursachen für Datenverlust in virtuellen Umgebungen sind korrupte Dateisysteme, versehentlich gelöschte virtuelle Maschinen, interne Beschädigungen der virtuellen Disks, RAID-Ausfälle oder der Ausfall von Server- oder Storage-Hardware sowie korrupte Dateien innerhalb der virtualisierten Speichersysteme.
Ein Datenverlust in der virtualisierten IT kann für ein Unternehmen gravierende finanzielle Auswirkungen haben. Diese lassen sich nicht immer einfach beziffern: Denn neben den direkten Folgen wie benötigten Arbeitsstunden, Produktivitätsrückgang und verpassten Umsatzchancen müssen auch indirekte Konsequenzen berücksichtigt werden. Dazu zählen zum Beispiel mögliche Bußgelder wegen der Nicht-Einhaltung von Compliance-Vorschriften, Schäden am Unternehmens-Image oder ein geringeres Vertrauen der Kunden. Laut einer Studie von Forrester-DRJ wussten 15 Prozent der Befragten über die Kosten von Ausfällen in ihrem Unternehmen Bescheid; diese beliefen sich auf fast 145.000 Dollar pro Stunde.
„Erfolgreiche Unternehmen wissen, dass sich jede noch so kleine Unterbrechung in ihrer virtualisierten IT-Umgebung negativ auf das Geschäft auswirkt“, kommentiert Peter Böhret, Managing Director bei Kroll Ontrack. „Verträge über Virtualisierung schließen häufig die Haftung für Beschädigung, Löschung, Zerstörung oder Verlust von Daten aus. IT-Leiter und das Unternehmens-Management sollten deshalb unbedingt daran denken, in ihre Pläne für Business-Continuity einen Anbieter von Datenrettung mit einzubeziehen.“
Neben der Virtualisierung im Rechenzentrum erobern auch Cloud-Lösungen für die Datenspeicherung mehr und mehr Unternehmen. In der Befragung von Kroll Ontrack äußerten 55 Prozent der Befragten Zweifel daran, ob ihr Cloud-Provider in der Lage sei, auf Vorfälle von Datenverlust angemessen zu reagieren. Nur 39 der Teilnehmer gaben an, dass sie von ihrem Cloud-Provider ausführliche Angaben zum Umgang mit Disaster- und Data-Recovery-Situation erhalten hätten.
„Cloud-User müssen in ihren SLAs mehr fordern als nur ein Offsite-Backup, asynchrone/synchrone Replikation oder Tape-Backups“, folgert Peter Böhret. „Sie sollten vielmehr den besten Schutz für ihre Daten verlangen – und den erhalten sie mit einer umfassenden Disaster-Recovery-Strategie, die auch eine eventuell nötige Datenrettung einplant. Das zeigt, dass die Verfügbarkeit der Daten für den Cloud-Anbieter wirklich im Mittelpunkt steht.“
Die komplette Studie mit allen Fragen und Ergebnissen ist auf Anfrage bei Kroll Ontrack verfügbar.