Laut DEKRA Arbeitsmarktreport 2025 bleibt die Nachfrage nach IT-Security-Fachkräften hoch. Unternehmen erwarten fundierte Fachkenntnisse, setzen aber zunehmend auf Erfahrung statt formale Abschlüsse. Work-Life-Balance und Weiterbildungen gewinnen an Bedeutung.
Die zunehmende Digitalisierung und steigende Bedrohung durch Cyberangriffe führen laut DEKRA zu einer konstant hohen Nachfrage nach IT-Security-Fachkräften. Der Arbeitsmarktreport 2025 basiert auf der Auswertung von 250 Stellenanzeigen und gibt Einblick in die Anforderungen und Rahmenbedingungen der Positionen. Besonders Dienstleister und IT-Unternehmen hätten laut Analyse den größten Personalbedarf.
Rund 80 Prozent der ausgeschriebenen Positionen verlangten von den Fachkräften die Entwicklung und Umsetzung von Sicherheitsstrategien sowie Maßnahmen zur Daten- und Netzwerksicherheit. Ein tiefes Verständnis von Schwachstellenanalyse, Datenschutz und der Einrichtung von IT-Sicherheitsrichtlinien sei Voraussetzung. Programmierkenntnisse zur Anpassung von Security-Lösungen seien ebenfalls häufig gefordert.
Laut Auswertung verlangen Arbeitgeber vor allem Kenntnisse in allgemeiner IT und Cybersicherheit (84 Prozent), rechtlichen Normen und Standards (62,8 Prozent) sowie Netzwerktechnik (59,2 Prozent). Konkrete Anforderungen bezögen sich auf Standards wie das ISMS (41,2 Prozent) und die Absicherung von Cloud-Infrastrukturen (19,2 Prozent). Die Mehrzahl der Profile bleibe jedoch hinsichtlich konkreter Tools und Frameworks relativ offen.
Obwohl KI zunehmend im Kontext von Cyberangriffen eingesetzt werde, spiegele sich dies bislang kaum in den Stellenanforderungen wider. Nur vier der analysierten Anzeigen erwähnten explizit KI-Kompetenzen, was auf eine zurückhaltende Integration des Themas im Recruiting schließen lässt.
Unternehmen zeigten sich hinsichtlich der formalen Qualifikationen flexibel: Während Informatikstudium (61,2 Prozent) und IT-Ausbildung (42,8 Prozent) bevorzugt werden, sei mittlerweile auch eine Berufsausbildung oft gleichwertig zum Studium anerkannt (36,8 Prozent). Erfahrung und praktische Fähigkeiten gewönnen damit deutlich an Bedeutung.
Zusatzqualifikationen in Form von Zertifikaten wie CISSP (14 Prozent) und CISM (11,2 Prozent) seien für einen Teil der ausgeschriebenen Stellen von Vorteil. Sie sollen belegen, dass Bewerbende in der Lage sind, umfassende Sicherheitsprogramme umzusetzen.
Neben technischen Qualifikationen erwarten Unternehmen verstärkt soziale Kompetenzen. Teamfähigkeit, Kommunikationsstärke und strukturiertes Arbeiten gelten laut Report als zentrale Eigenschaften. Durchsetzungsfähigkeit und Reisebereitschaft hätten hingegen an Bedeutung verloren – möglicherweise auch infolge der stärkeren Remote-Arbeitspraxis seit der Pandemie.
Laut Analyse locken Unternehmen IT-Security-Fachkräfte weniger mit Gehaltsversprechen (27,2 Prozent), sondern mit attraktiven Rahmenbedingungen. Flexible Arbeitszeiten (62,8 Prozent), Homeoffice (62,4 Prozent) und Weiterbildungsangebote (58 Prozent) zählen zu den häufigsten Benefits. Gesundheitsangebote und Fitnessprogramme (43,2 Prozent) sollen zusätzlich zur Mitarbeiterbindung beitragen.