Dell: Skalierung erforderlich

Generative KI an der Schwelle zum breiten Rollout

11. Juli 2025, 7:30 Uhr | Jörg Schröper
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Nach ersten erfolgreichen Pilotprojekten stehen viele Unternehmen jetzt an der Schwelle zu einem breiten Rollout von generativer KI. Doch ohne eine durchdachte Strategie laufen sie dabei Gefahr, das enorme Potenzial dieser Technik zu verschenken.

Dell Technologies hat in einem Papier veröffentlicht, worauf es nach Einschätzung der Experten bei diesem Rollout ankommt. Der Hintergrund: GenAI verspricht Unternehmen Wettbewerbsvorteile, neue Geschäftsmodelle und mehr Effizienz. Dieses Potenzial können sie aber nur dann voll ausschöpfen, wenn sie bei der Einführung zielgerichtet vorgehen. Andernfalls riskieren sie, die Nutzer einzuschränken, Ressourcen zu verschwenden oder sogar gegen gesetzliche Vorgaben zu verstoßen. Hier die Empfehlungen von Dell Technologies:

1. Klare Ziele definieren. Eine KI-Strategie sollte nicht einfach nur einem Hype folgen, sondern handfesten geschäftlichen Zielen dienen – beispielsweise Prozesse beschleunigen, die Qualität steigern, Kosten senken, Ressourcen effizienter nutzen oder Innovationen in Form neuer Produkte und Services ermöglichen. Am besten identifizieren deshalb Führungskräfte aus den Fachbereichen gemeinsam mit IT-Verantwortlichen die Use Cases, die auf diese Geschäftsziele einzahlen. 

2. Governance-Rahmen einrichten. KI muss sinnvoll, sicher und ethisch eingesetzt werden, das verlangt nicht zuletzt der AI Act der Europäischen Union. Deshalb ist ein Governance-Framework erforderlich, das Vorgaben für die Entwicklung, Dokumentation und Bewertung von Anwendungsfällen macht und dadurch für Transparenz sorgt. Auf Basis dieses Frameworks können Unternehmen dann sämtliche KI-Anwendungsfälle – sowohl bereits bestehende als auch neue – mit einem Use-Case-Portfolio strukturiert managen.

3. Flexible KI-Plattform aufbauen. Vor dem Aufkommen von GenAI bauten die Fachabteilungen auf eigene Faust für jeden KI-Anwendungsfall spezielle Infrastrukturen auf. Das führte zu einer massiven Schatten-IT. Für den organisationsweiten Roll-out von generativer KI richten Unternehmen deshalb besser eine zentrale KI-Plattform ein, die so flexibel ist, dass sie aktuelle und auch künftige Use Cases unterstützen kann. Dabei sollte sie auch die verschiedenen Nutzungsphasen der KI-Modelle vom Finetuning bis zum produktiven Einsatz abbilden können.

4. Mitarbeiter einbinden. Generative KI ist nicht einfach ein weiteres Digitalisierungsprojekt, das von der Unternehmensführung an Spezialisten aus der IT delegiert wird. Kultur, Kommunikation und Prozesse sind genauso wichtig wie die Technologie und Daten. GenAI ermöglicht es, Lösungen zu gestalten, anstatt Prozesse an bestimmte Software-Tools anzupassen. Das Wissen um diese Lösungen kann aber nur von den Mitarbeitern kommen. Dazu ist eine Atmosphäre des kontinuierlichen Lernens, Experimentierens und Verbesserns erforderlich.

5. Erfolg steuern. Um ihre KI-Implementierung zum Erfolg zu bringen, sollten Unternehmen nicht nur ihre eigenen KPIs definieren, sondern auch ihre Prozesse Ende zu Ende betrachten. Durch die ständige Kommunikation des „Warum“ können sie zudem die Akzeptanz massiv erhöhen. Ein Umdenken in den Budgetierungsprozessen bringt ebenfalls extreme Erfolge: Warum 80 Prozent des Budgets für „Keep the lights on“ und nur 20 Prozent für Innovation?

„Jede erfolgreiche KI-Implementierung beginnt mit der Erstellung einer integrierten, unternehmensweiten Strategie“, erklärte dazu Johann Strauss, CTO AI Solutions bei Dell Technologies. „Sie sollte von allen Führungskräften vorangetrieben und von Stakeholdern aus der IT und den Fachbereichen aktiv mitgestaltet werden. Nur so lässt sich gemeinsam ermitteln, welche Anwendungsfälle, Technologien und Architekturen erforderlich sind, um die Geschäftsanforderungen des Unternehmens zu erfüllen.“
 

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