Im zehnten Jahr des Dekra Arbeitsmarkt-Reports herrscht Feierlaune: Die Arbeitslosigkeit ist so gering wie seit der Wiedervereinigung nicht und die Konjunkturerwartungen sind stabil. In vielen Berufen können Jobsuchende aus zahlreichen Angeboten wählen – zum Leidwesen von Recruitern.
Aber auch sie profitieren, denn der Anteil an Stellenangeboten für Personalfachkräfte liegt so hoch wie nie seit Erhebungsbeginn 2008. Die meisten Jobs sind aktuell jedoch in den Tätigkeitsfeldern Verkaufsberatung/Vertrieb, IT sowie Gesundheit/Pflege zu vergeben.
Kfz-Mechatroniker neu unter den Top-Ten, Ökonomen an der Spitze
Fast drei von zehn Vakanzen der Stichprobe entfallen auf die Top-Ten-Berufe. Wirtschaftswissenschaftler befinden sich erstmals an vorderster Position. Kandidaten mit diesem Studienabschluss gehören seit 2011 zu den am häufigsten gesuchten Fachkräften. Ganz neu im Ranking sind Kraftfahrzeugmechatroniker: Seit 2014 steigt die Nachfrage nach den Profis für mechanische und elektronische Bauteile in Fahrzeugen. Vor allem Versicherungskaufleute überraschen mit ihrer Platzierung auf Rang fünf. Der starke Zuwachs erscheint ungewöhnlich, auch wenn der Anteil an Stellenangeboten für Versicherungskaufleute zuletzt wieder etwas zugenommen hatte. Da vier von fünf der Offerten eine einzige Personalvermittlung inserierte, handelt es sich vermutlich um einen Sondereffekt, so Dekra.
Drei Berufe befinden sich seit Erhebungsbeginn ganz vorne im Ranking: Gesundheits- und Krankenpfleger, Kundenberater sowie Elektroingenieure. Auch Software-Entwickler und Call-Center-Agents waren in neun der zehn Jahre hier zu finden. „Die langjährige Betrachtung zeigt: Bei einem guten Teil der momentan akut gesuchten Fachkräfte zeichneten sich die Engpässe bereits vor zehn Jahren ab“, kommentiert Jörg Mannsperger, Geschäftsführer der Dekra Akademie, das Ergebnis.