Cyberattacken

Die meisten Angriffe kommen über Deutschland

12. August 2014, 10:29 Uhr | Elke von Rekowski
Die Bedrohung surft mit: die Zahl der mobilen Schädlinge ist noch einmal kräftig angestiegen (Foto: Kaspersky Lab).

Deutschland ist ein ausgesprochen beliebtes Pflaster für Cyberkriminelle. Hierzulande finden sich die meisten Webseiten und Schädlinge, mit denen weltweit Attacken über das Internet durchgeführt werden.

Diesen wenig ruhmreichen Trend vermeldet zumindest Kaspersky Lab für das zweite Quartal 2014. Demnach wurde fast jede vierte Internetattacke (22,43 Prozent), die das Unternehmen zwischen April und Juni 2014 auf die Teilnehmer des Kaspersky Security Networks (KSN) verhindern konnte, über deutsche Ressourcen verübt. Das entspricht einer Steigerung von fast zwölf Prozentpunkten im Vergleich zu den Vormonaten. Auf Platz zwei der Negativliste landen die USA mit 21,92 Prozent und auf Platz drei folgen die Niederlande mit 13,71 Prozent.

Für die Internetanwender in Deutschland gibt das Sicherheitsunternehmen zum Teil Entwarnung. Die Gefährdung der deutschen Nutzer und ihrer Hardware, über das Web angegriffen zu werden, liegt lediglich im Mittelfeld. Im weltweiten Vergleich der über das Web infektionsgefährdetsten Länder ist Deutschland auf dem 23. Rang. Das bedeutet allerdings immer noch, dass zwischen April und Juni 2014 fast jeder dritte deutsche KSN-Nutzer über das Web angegriffen worden ist. Auf den ersten drei Plätzen der am stärksten gefährdeten Länder liegen hier Russland, Kasachstan und Armenien. Insgesamt hat Kaspersky Lab eigenen Angaben zufolge im zweiten Quartal dieses Jahres 354,5 Millionen Attacken über das Web auf seine Kunden verhindert. Das sind 1,3 Millionen Angriffe mehr als im ersten Quartal.

Bayern mit dem höchsten Infektionsrisiko

Auch innerhalb Deutschlands ist die Cyberbedrohung übrigens unterschiedlich hoch. Am gefährlichsten leben die Internetanwender in Bayern: Hier gab es im zweiten Quartal 2014 durchschnittlich 25,73 Virenalarme. Am sichersten sind Anwender in Brandenburg mit lediglich 15,01 mittleren Virenalarmen. Die Top-Drei der infektionsgefährdetsten Bundesländer bilden Bayern, Sachsen und Baden-Württemberg.

Generell verzeichnet das Sicherheitsunternehmen eine rasante Zunahme der mobilen Schädlinge. So kannte Kaspersky Lab bis Ende März 2014 knapp 300.000 einzelne, mobile Schädlinge. Im Zeitraum April bis Juni kamen 65.000 weitere hinzu. Nach wie vor nehmen Cybergangster Android am häufigsten ins Visier. Allerdings wurden im Mai auch iOS-Nutzer Ziel einer groß angelegten Ransomware-Attacke auf Apple-IDs. Dabei wurden die Geräte komplett blockiert, danach forderten die Angreifer für jedes der Geräte eine Geldsumme zu dessen Entsperrung.

In diesem Zusammenhang weisen die Experten auf einen deutlichen Trend hin: auch im Bereich Cyberkriminalität wachsen stationäre und mobile Welten zusammen. Alexander Gostev, Chief Security Expert, Global Research and Analysis Team bei Kaspersky Lab: »Das erste Halbjahr 2014 hat gezeigt, dass die Verschlüsselung von Nutzerdaten auf Smartphones immer weiter zunimmt. Cyberkriminelle übertragen Methoden, mit denen sie bereits im PC-Bereich erfolgreich Geld verdienen konnten, auf den mobilen Bereich.«


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