Sex-Falle Skype
- »Es war einmal ein Weib, das zeigte seinen Unterleib«
- Sex-Falle Skype
Immer wieder versucht die Cyberkriminalität Kapital aus dem schlechten Gewissen von Internetnutzern zu schlagen, die Erotikseiten besuchen oder – ganz unvorsichtig – sich auf Sex-Chats einlassen.
So meldete die Polizei Aachen bereits am Jahresanfang, dass nahezu wöchentlich Internetnutzer von Sex-Chats Opfer von Erpressungen würden. Die Dunkelziffer sei hoch. Es gehe um mehrere tausend Euro. Im Gegensatz zur Erpressung per E-Mail und dem angeblichen heimlichen Ausspähen per manipulierter Kamera sind die Erpresser beim Mitschnitt von Live-Chats überaus erfolgreich. Ihre Masche sei perfide, schildert die Polizei Aachen:
»Die Opfer werden über geeignete Plattformen wie Soziale Netzwerke oder Dating-Plattformen zunächst eher zufällig ausgewählt und kontaktiert. Was folgt ist zunächst eine Unterhaltung. Kurz danach schlägt der Gesprächspartner - meist ist es eine Partnerin - einen privaten Videochat beispielsweise via »Skype« vor. Während der Gesprächspartner bereits halbnackt vor dem PC sitzt, wird das Opfer dazu aufgefordert, sich auszuziehen und sexuelle Handlungen an sich vorzunehmen. Die Täter suggerieren, dass man sich in einem »geschützten Raum« befände, wo nichts nach außen dringen kann«.
Das zu glauben, sei allerdings folgenschwer: »Wer sich auf diese Spielchen einlässt, muss damit rechnen, dass jederzeit ein Bild oder ein Video aufgenommen werden kann. Dieses dient dann als Erpressungsmittel«.
Opfer dieses strafbaren Handeln, so genanntes »Sexting«, sind nicht nur erwachsene junge Männer, sondern bereits Jugendliche. Die Polizei rät Eltern, dass sie ihre Kinder über diese Gefahren aufklären. Dazu gehört auch der Hinweis, dass bereits getätigte Erpresserzahlungen an die Täter keine Garantie dafür seien, »dass diese nicht weitere Forderungen stellen, da sie mit ihrer ersten Forderung ja erfolgreich waren«.
Die Polizei Aachen übrigens hat sich eine originelle Aufklärungskampagne einfallen lassen, um vor allem die junge Zielgruppe zu erreichen. In Gedichtform warnt die Behörde auf ihrer Facebookseite (www.facebook.com/Polizei.NRW.AC) mit der Eingangszeile: »Es war einmal ein Weib, das zeigte seinen Unterleib - bei Skype …«