Abwehr gegen Wohnzimmer-Spione

Eset zeigt Sicherheitslösung für Smart TVs

21. Februar 2018, 11:21 Uhr | Elke von Rekowski
Über Smart-TVs erhalten Kriminelle ganz einfach Einblick in die Privatsphäre ihrer ahnungslosen Opfer.
© .shock - Fotolia.com

Eine Sicherheitslösung für smarte TVs stellt Eset auf dem diesjährigen Mobile World Congress in Barcelona (26. Februar bis 1. März 2018) vor. Die neue Lösung soll verhindern, dass Kriminelle Schadsoftware auf die Geräte schleusen und sie zum Spionieren missbrauchen können.

Smart TVs erfreuen sich wachsender Beliebtheit. Allein im ersten Halbjahr 2017 waren laut GfK 59 Prozent aller weltweit (ohne Nordamerika) verkauften Fernseher smart. Die Geräte können mit dem Internet verbunden werden und erlauben Zugriff auf Apps sowie offene Browser. Doch nicht nur die Kunden wissen die Vorteile zu schätzen. Auch für Kriminelle können die TVs durchaus nützlich sein. Denn sie bieten ihnen zahlreiche Möglichkeiten, heimlich Informationen und sensible Daten abzufangen. Kaum jemand ist sich der großen Gefahr bewusst, obwohl der Schaden immens sein kann, warnt das Sicherheitsunternehmen.

Gerade aktuelle Smart TVs mit Kamera und Sprachsteuerung werden leicht zu einem Einfallstor für Kriminelle. Mittels eingeschleuster Schadsoftware können sie die AV-Funktionen des Fernsehers fernsteuern und sich so einen umfassenden Einblick in die Privatsphäre verschaffen. Dazu muss das Smart TV noch nicht einmal eingeschaltet sein. Auch wenn das Gerät vermeintlich ausgeschaltet ist, können Kriminelle ein Auge und Ohr im Wohnzimmer fremder Menschen haben. Auf dem Mobile World Congress stellt Eset deshalb eine spezielle Lösung für Android-basierte Smart TVs vor, die einen wirksamen Schutzwall gegen diese Eindringlinge errichten soll.

Wenn das smarte Heim zu viel verrät

Darüber hinaus zeigen die Eset-Sicherheitsforscher auf der Messe, welche Risiken in neuen Smart Home Applikationen sowie im Internet der Dinge (IoT) lauern und wie sich diese Gefahren wirkungsvoll abwehren lassen. So ist es für Anwender zwar praktisch, auf Zuruf das Licht einzuschalten, die Heizung zu regeln oder einfach nur einmal kurz nach dem Wetter von morgen zu fragen. Möglich machen das kleine, vernetzte Helfer wie Amazon Alexa, Google Home und Co. Diese und andere smarte Haushaltsgeräte spinnen ein Netz in den heimischen vier Wänden, das mit dem Internet verbunden ist. Viele der »intelligenten« Funktionalitäten werden nicht über die Geräte selbst bereitgestellt, sondern über Cloud-Dienste der verschiedensten Anbieter. So ist es laut Eset häufig kaum nachvollziehbar, wo genau welche Daten der Nutzer auf welche Art verarbeitet werden. Problematisch wird es besonders, wenn Drittanbieter für ihre Smart Home Anwendungen, wie beispielsweise eine Heizungssteuerung, ihrerseits wiederum Daten erheben und übermitteln. Auf diese Weise können persönliche Daten auch ohne ein Bedrohungsszenario durch Cyberkriminelle schnell in unbefugte Hände geraten.


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