IT-Security

Experten fordern besseren Schutz vor hybriden Bedrohungen

2. September 2019, 8:31 Uhr | Stephanie Jarnig

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Deutsche Bürokratie

Burkhard Even, Abteilungsleiter Spionageabwehr im Bundesamt für Verfassungsschutz, sagte, als staatliche Akteure spielten Russland, China auch Türkei eine Rolle. Für ein »Lagezentrum Hybrid« sei es noch zu früh. Es gebe »Teilbilder«, die zusammengesetzt würden. »Es ist alles sehr komplex. Es ist fast alles mit fast allem vernetzt«, sagte er. Der deutsche UN-Botschafter Christoph Heusgen sagte, es gebe wenig Hoffnung, international zu verbindlichen rechtlichen Regeln zu kommen.

Der Politikwissenschaftler Herfried Münkler, der sich mit der Taktik »asymmetrischer Kriege« befasst, sagte, hybride Angriffe richteten sich nicht gegen die gepanzerte Faust, sondern gegen Nerven und Sehnen des Gegners. Die deutsche Bürokratie sei mit Reaktionen womöglich zu langsam und zu wenig kreativ. Ein Grund sei die Neigung, Probleme juristisch zu fassen. Deutschland habe Ordnungsvorstellungen »in seiner politischen DNA«, aber genau diese Struktur könne bei hybriden Angriffen ausgenutzt werden. Andere Staaten betrieben »Outsourcing« und übertrügen Aufgaben auf Private Militärunternehmen (PMC).

Reaktionen auf »hybride Bedrohungen« wurden am zweiten Tag einer Tagung der Führungsakademie der Bundeswehr diskutiert, bei der Offiziere Studienergebnisse ihres Generalstabslehrgangs vorstellten. Diese fließen auch in die Arbeit einer neuen Bundeswehr-Denkfabrik (GIDS) ein.


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