Mit der rasant zunehmenden Digitalisierung wächst auch der Computerbetrug. Die Experten des BKA sind täglich im Internet auf Streife nach Cyberkriminellen.
Deutschland bleibt als Wirtschaftsstandort ein bevorzugtes Ziel von Hackern und Computerbetrug. Die Täter professionalisierten sich immer mehr und die Qualität der Angriffe nehme stetig zu, sagte der Vizepräsident des Bundeskriminalamtes (BKA), Peter Henzler, am Donnerstag in Wiesbaden.
Fast 86 000 Fälle von Cyberkriminalität wurden 2017 von der Polizei bundesweit erfasst und damit vier Prozent mehr als im Jahr zuvor. Die durch den Computerbetrug entstandenen Schäden erhöhten sich nach dem Bundeslagebild des BKA zur Cyberkriminalität von 50,9 Millionen auf 71,4 Millionen Euro.
Lediglich neun Prozent der Straftaten werden nach Einschätzung der Sicherheitsexperten zur Anzeige gebracht, die Dunkelziffer liegt damit bei rund 90 Prozent. Deutlich höher sind daher die Zahlen der Industrie zu den verursachten Schäden. Der IT-Branchenverband Bitkom spricht von 55 Milliarden Euro. Laut Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG sind vier von zehn Unternehmen in Deutschland betroffen.
Die Angst vor einem Imageschaden und negative Auswirkungen auf die Konkurrenz sowie das mangelnde Vertrauen in den schnellen Erfolg der Ermittlungen der Sicherheitskräfte registriert das BKA als Hauptursachen. Rund 160 Spezialisten gehören beim Bundeskriminalamt zum engen Kreis der Ermittler.