Dieses Jahr wurde laut G Data erstmals die Marke von 3,5 Millionen neuer Computerschädlinge überschritten. Dieser Trend wird sich nach Ansicht der Bochumer IT-Sicherheitsexperten 2015 fortsetzen. Zudem erwarten sie einen Anstieg von Multi-Target Malware, also Schadcode, der Mobilgeräte wie auch Desktop-PCs attackiert.
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Laut ihrem neuen Mobile Malware Report für das erste Halbjahr 2014 zählte G Data in den ersten sechs Monaten dieses Jahres über 750.000 neue Android-Schaddateien. Für das Gesamtjahr 2014 rechnen die Sicherheitsexperten mit 1,2 Millionen neuen Malware-Samples. Täglich gebe es somit im Schnitt 4.200 neue Android-Schaddateien.
Anzumerken ist hier, dass IT-Sicherheitsanbieter den Begriff „Malware“ unterschiedlich weit auslegen – auch Apps, die ohne Erlaubnis des Nutzers zum Beispiel Kontaktdaten auslesen, werden oft schon unter Malware gefasst, was die Schadcodezahlen natürlich entsprechend in die Höhe schnellen lässt. Unabhängig davon melden diverse Security-Spezialisten einen Anstieg von Mobilgeräte-Malware, insbesondere für Android.
G Data warnt insbesondere vor Lücken im Android-Betriebssystem, die sich durch die je nach Hersteller teils sehr langen Update-Intervalle für Smartphones und Tablets ergeben. Dies werde sich „perspektivisch zu einem sehr großen Sicherheitsproblem“ entwickeln, so G Data im Mobile Malware Report.
Erstmals habe man dieses Jahr zudem im Smartphone Star 9500 eine Spyware als Teil der Firmware aufgespürt. Für 2015 rechnet G Data mit weiteren solcher Fälle.
Als besondere Gefahrenquellen nennen die Bochumer die breite Online-Verfügbarkeit von Malware-Baukästen, die Verbreitung vorgeblicher (aber in Wirklichkeit schädlicher) Antivirensoftware sowie den Trend zu Ransomware (Erpresser-Software, die Dateibestände auf Rechnern oder Mobilgeräten verschlüsselt, um die Basis für Lösegeldforderungen zu schaffen). Das Freischalten externer App-Quellen jenseits des offiziellen Google Play Stores öffne eine weitere Einfallstür für Malware.
Auch Banking-Trojaner werden laut G Data nächstes Jahr eine große Gefahr darstellen: „Bewährte E-Crime-Maschen wie manipulierte E-Mails oder das Ausnutzen von Sicherheitslücken werden sich auch 2015 wieder großer Beliebtheit bei Cyberkriminellen erfreuen“, so Ralf Benzmüller, Leiter der G Data Securitylabs. „Banking-Trojaner haben 2014 bereits ein Allzeithoch erreicht und werden auch im kommenden Jahr weiter steigen.“
Des Weiteren rechnet das Bochumer Sicherheitsunternehmen für nächstes Jahr mit einer Zunahme von Adware (erzwungene Werbeeinblendungen, die häufig auf Malware verlinkt sind) sowie von Spionagesoftware wie dem kürzlich viel diskutierten Schadcode Regin. Dieser war manchen IT-Security-Anbietern wie Symantec und F-Secure bereits jahrelang bekannt und wurde erst öffentlich gemacht, als die Website The Intercept ankündigte, darüber zu berichten.
Der G Data Mobile Malware Report ist erhältlich unter www.gdata.de/rdk/dl-de-mmwr_2014_01.