Sicherheitsfunktionen in Microsoft Vista

Geringe Konkurrenzgefahr für Sicherheitshersteller

6. Februar 2007, 5:58 Uhr |

Verbesserte und zusätzliche Schutzfunktionen stellen in Microsoft Vista einen ansehnlichen Anteil der Innovationen des Betriebssystems dar. Damit geht der Softwarehersteller in einigen Bereichen stärker auf Tuchfühlung mit den etablierten Sicherheitsanbietern wie Symantec, McAfee, Kaspersky und Co.

Mit Vista wird Microsoft zum aufstrebenden Mitstreiter im Antiviren-, Verschlüsselungs- und Personal- Firewall-Sektor. Während sich die Antivirenfunktionalität an Endbenutzer richtet, soll die Verschlüsselungslösung vor allem Unternehmensanwendern dienen. Schädliche Programme versucht Vista bereits über einen veränderten Benutzerkontenschutz, bei dem das Arbeiten mit Administratorrechten vermieden wird, und Sicherheitsverbesserungen des Internet Explorers aufzuhalten. Im geschützten Modus des Webbrowsers arbeitet Internet Explorer 7.0 in Windows Vista mit einer Auswahl von System-Rechten, die es Schadcodes nicht erlauben, Änderungen in kritischen System- Bereichen durchzuführen. Der geschützte Modus schützt nicht vor allen Arten von Attacken, schränkt jedoch die Möglichkeiten zu deren Durchführung ein.

Weitere Schadprogramme kann »Windows Defender« stoppen. Microsoft selbst spricht von einer eingebauten Antispyware- Komponente, die Malware bekämpft. Unsicher ist, was der Hersteller genau als Spy- und Malware definiert. Dies kritisiert auch Natalya Kaspersky, CEO von Kaspersky Lab: »Es bleibt unklar, in welche Kategorie Microsoft Spyware einordnet, die auf den Anwender- Computer als Bestandteil eines Internet-Wurms, einer Spam-Mail oder eines Trojaners eindringt. Damit werden die Anwender nur verwirrt. « Durch das Modul in Vista, das nur vor einer Art Bedrohung schützt, entstehe ein falsches Sicherheitsgefühl, das zu einer erhöhten Anzahl ungeschützter Computer führen kann. Da sie keine Verwaltung für Unternehmensumgebungen beinhaltet, richtet sich die Lösung an Endbenutzer.

Als separates Produkt bietet Microsoft die Antivirenlösung »One Care« an, die nicht Vista-Bestandteil ist und der Benutzer zusätzlich erwerben muss. Die konnte in ersten Tests nicht überzeugen: Das Testlabor der Magdeburger Universität testete One Care im September und im November 2006. Mit einer Erkennungsrate von 81,22 Prozent im letzten Test und einer ebenfalls niedrigen Rate zuvor schloss es dabei nicht gut ab. Dieser Meinung ist auch Olaf Lindner, Senior Director Symantec Consulting Services: »Unabhängige Tests haben bewiesen, dass Privatkunden, die möglicherweise Vista zusammen mit ›One Care‹ einsetzen, keine Sicherheitslösung erhalten, die den Industriestandards entspricht, wenn es um das Erkennen und Entfernen von Onlinebedrohungen geht. Wir erwarten demnach keine großen Veränderungen für unser Geschäft. Kunden werden sich auch weiterhin mit einer umfassenden IT-Sicherheitslösung vor Onlinegefahren schützen müssen.«


  1. Geringe Konkurrenzgefahr für Sicherheitshersteller
  2. Vollverschlüsselung generell zuverlässiger
  3. File-Sharing-Clients blockieren

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