Großes Bot-Netz wartet offenbar auf Aktivierung
Vor wenigen Tagen hatte F-Secure vor einer neuen Version des Downadup-Wurms gewarnt, der vor allem Firmennetzwerke bedroht. Inzwischen habe der Schädling mithilfe komplizierter Algorithmen wesentlich mehr Rechner infiziert als bisher vermutet. Cyberkriminelle könnten nun ein riesiges Bot-Netz aufbauen, so der Sicherheitsspezialist.
Nach konservativen Schätzungen von Toni Koivunen vom F-Secure Response Team sind knapp 2,4
Millionen Rechner weltweit infiziert. In Deutschland seien bereits über 4.300 Unternehmen
betroffen.
Der Wurm versucht, eine Verbindung zu verschiedenen Web-Adressen herzustellen. Sobald er einen
aktiven Web-Server auf einer dieser Domains findet, führt er eine spezielle Anwendung aus, die den
Cyberkriminellen Zugriff auf alle infizierten Rechner erlaubt.
Normale Schadsoftware nutzt oft nur eine Handvoll Web-Seiten, die relativ leicht identifiziert
und lahmgelegt werden können. Downadup generiert aufgrund komplizierter Algorithmen, die unter
anderem auch auf Zeitmarken von Google.com basieren, Hunderte möglicher Domains.
F-Secure will nun den Spieß umgedreht haben: Der Sicherheitsexperte habe seinerseits einige
mögliche Domains registriert – sodass sich die infizierten Rechner auch mit dem Virenlabor von
F-Secure verbinden. So sei den Virenforschern ein tiefer Einblick in die Größe und Beschaffenheit
des Bot-Netzwerks gelungen.
Weitere Informationen dazu sowie eine Liste mit den am stärksten betroffenen Ländern finden Sie
im F-Secure
Blog.
LANline/jos