Die Stuttgarter IT-Firma Citycomp wird laut einem Medienbericht von Hackern erpresst. Über 516 Gigabyte an Daten großer Kunden sollen die Angreifer erbeutet haben.
Hacker sind offenbar in das deutsche Internet-Infrastrukturunternehmen Citycomp eingebrochen, das Dienstleistungen für Dutzende große und weltweit tätige Unternehmen anbietet. Das berichtet das US-Portal Motherboard. Dabei seien Daten von Citycomp-Kunden erbeutet worden, darunter von Oracle, Volkswagen und Airbus. Die Hacker versuchten nun, Citycomp zu erpressen.
Motherboard beruft sich auf Angaben von Michael Bartsch, Geschäftsführer von Deutor Cyber Security Solutions, der von Citycomp ermächtigt worden sei, über den Fall zu sprechen. »Citycomp wurde gehackt und erpresst, und der Angriff geht weiter«, schrieb Bartsch laut Motherboard in einer E-Mail. »Wir müssen vorsichtig sein, da der ganze Fall polizeilich untersucht wird und der Angreifer alle Tricks anwendet.« Den Erpressungsforderungen sei nicht nachgegeben worden. »Unsere Analysten führen eine tiefgreifende technische und forensische Analyse des Angriffs durch«, schrieb Bartsch.
Volkswagen untersuche derzeit ein Online-Datenleck, das bei seinem Zulieferer Citycomp zu verantworten sei, bestätigte der Automobilkonzern der dpa am Dienstag auf Anfrage. »Nach aktuellen Erkenntnissen sind die potenziell zugänglichen Dokumente nicht vertraulicher Natur«, hieß es. Citycomp kooperiere bei den Untersuchungen des Konzerns, um das Ausmaß der Datenschutzverletzung festzustellen. Weder Bartsch noch Vertreter der Firma Citycomp aus Ostfildern-Scharnhausen bei Stuttgart waren am Dienstag für eine Stellungnahme zu erreichen.