Datengau nach Phishing-Attacke

Hackerangriff stört europäischen Emissionshandel

3. Februar 2010, 10:58 Uhr | Lars Bube

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Kaum Aussichten auf Ersatz bei den Opfern

Wie die EU mitteilt, ist zwar der Handel mit Zertifikaten über die EEX weiterhin uneingeschränkt möglich. Allerdings wurden vorerst sämtliche Eintragungen ins elektronische Register gestoppt und sollen zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt werden. Allerdings stehen aufgrund der Hacker-Angriffe einige nationale Emissionshandels-Einrichtungen still. Neben dem DEHSt sind etwa auch dessen Pendants in Belgien, Bulgarien, Dänemark, Griechenland, Italien, Rumänien, Spanien und Ungarn mehr oder weniger lahm gelegt.

Derzeit suchen die Behörden weiterhin nach Spuren zu den Hinternmännern in den Daten der vergangenen Tage und wollen ihre Systeme besser gegen solche Angriffe abdichten, bevor sie wieder ans Netz gehen. Doch selbst wenn die Hintermänner aufgespürt werden sollten, bleiben einige der geprellten Unternehmen wohl auf schmerzlichen Verlusten sitzen. Zwar lassen sich die international gehandelten Zertifikate über eindeutige Nummern identifizieren, allerdings sehen Experten keine große Chance auf Rückerstattung der illegalen Verkäufe durch eine bereits begonnene Nachverfolgung anhand der Identifikationsnummern. Da die Käufer der geklauten Zertifikate von deren Echtheit ausgehen konnten, werden sie nach bisherigen Informationen wohl nicht zurückgegeben. So muss laut FTD alleine ein Mittelständler aus Deutschland einen Verlust von Zertifikaten im Wert von rund 1,5 Millionen Euro verkraften. Die gesamte Schadenshöhe konnte bisher noch nicht ermittelt werden.


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