Die Anzahl der Cyberangriffe ist in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Man geht zudem von einer hohen Dunkelziffer aus, da nur wenige der Straftaten angezeigt werden. Wovon sich Unternehmen am meisten bedroht sehen, ermittelt eine Befragung der IHK.
Mehr als 28 Prozent der Unternehmen in Berlin und Brandenburg sind im Jahr 2018 Opfer einer Cyberattacke geworden. Das geht aus dem Kriminalitätsbarometer Berlin-Brandenburg 2019 hervor, das von der Berliner Industrie- und Handelskammer (IHK) am Donnerstag vorgestellt wurde. Die Zahl der Hackerangriffe ist in den vergangenen Jahren demnach deutlich gestiegen: 2010 seien es noch 10 Prozent gewesen.
Cyberattacken sind damit die dritthäufigste Straftat, denen sich Unternehmen ausgesetzt sehen. Nur von Diebstahl (34 Prozent) und Sachbeschädigungen (mehr als 30 Prozent) waren die Unternehmen häufiger betroffen. Cyberkriminalität werde den Angaben zufolge von 60 Prozent der Befragten als bedrohlich oder sehr bedrohlich für das Unternehmen eingeschätzt.
Aus der Statistik ging ebenfalls hervor, dass zwei Drittel aller befragten Betriebe 2018 von Kriminalität betroffen waren, allerdings nur wenige der Straftaten angezeigt würden. Seien von den Einbruchdiebstählen 45 Prozent der Fälle bei der Polizei gemeldet worden, seien es bei Diebstahl nur rund 29 Prozent und bei Vandalismus knapp 30 Prozent der Fälle. Von den Cyberattacken würden nur 6,5 Prozent der Taten angezeigt.
Der Hauptgeschäftsführer der IHK Ostbrandenburg, Gundolf Schülke, forderte Unternehmen angesichts der hohen Dunkelziffer auf, Straftaten konsequent anzuzeigen. Der stellvertretende Hauptgeschäftsführer der IHK Berlin rief zudem dazu auf, vertrauensvoller mit den Sicherheitsbehörden zusammenzuarbeiten.
Mit dem Kriminalitätsbarometer 2019 seien die Unternehmer aus Berlin und Brandenburg laut IHK zum siebenten Mal seit 2005 zum Thema Sicherheit und Kriminalität befragt worden. Mehr als 1.600 Unternehmen aus den IHK-Bezirken Berlin, Cottbus, Ostbrandenburg und Potsdam hätten sich beteiligt, hieß es.