Computerkriminalität

Hacktivisten wollen Fox News lahm legen

27. Oktober 2011, 10:11 Uhr | Lars Bube
Am 5. November, dem Gedächtnistag für Guy Fawkes, dessen Maske die Anonymous-Aktivisten tragen, soll Fox News lahm gelegt werden.

Die Hacker der Online-Aktivistengruppe Anonymous legen sich mit dem Sender Fox News des Medientycoons Rupert Murdoch an. Nachdem Fox mehrfach negativ über die Hacktivisten berichtet hatte, wollen diese am 5. November die Webseite des Kanals lahm legen.

Die digitale Protestbewegung Anonymous hat sich einen neuen mächtigen Feind gesucht: Nachdem die Redaktionen des amerikanischen Senders Fox News mehrfach negativ über die Aktionen der Hacker im Rahmen ihrer »Occupy Wall Street«-Kampagne berichtet haben, will Anonymous ihnen jetzt als Rache das Wort verbieten. Am 5. November, so ihre Drohung in einer öffentlichen Videobotschaft, wollen sie dazu die Webseite des Senders aus dem Verkehr ziehen. Wahrscheinlich wird dies, wie in der Vergangenheit bereits bei anderen Seiten praktiziert, über eine DDoS-Attacke geschehen. Der geplante Angriff ist nicht der erste von Anonymous gegen Fox. Im Sommer hatten die Hacktivisten auch schon den Twitter-Account des Senders kompromittiert.

Mit ihrer Occupy-Bewegung unterstützen Anonymous den weltweiten Protest gegen den ungebremsten Raubtiertierkapitalismus, in dessen Rahmen seit einigen Wochen mehrere hundert Bürger vor der Wall Street und anderen internationalen Finanzplätzen kampieren. Anonymous sieht in den kritischen Berichten des konservativen Senders eine »fortgesetzte rechtsgerichtete Propaganda« gegen die Okkupanten. Dabei würden unter anderem auch Übergriffe wie der Tränengaseinsatz der Polizei gegen die Demonstranten verharmlost.

Auch in Deutschland gibt es derzeit Ärger um die Occupy-Aktionen. Hier stehen Anonymous allerdings die Rechten der NPD gegenüber. Diese hatten in der Vergangenheit mehrfach Occupy-Aktionen genutzt, um dort für ihre Partei zu werben. Dieses Verhalten werde man nicht länger tolerieren, so Anonymous in einer weiteren Videobotschaft, die zur Attacke auf mehrere NPD-Seiten veröffentlicht wurde. Anonymous sei zwar keiner politischen Linie verpflichtet und habe damit nichts gegen eine Teilnahme an Protesten aus der rechten Szene. Allerdings sei man nicht bereits, die eigenen Aktionen von politischen oder anderen Gruppierungen kapern und für deren Zwecke missbrauchen zu lassen.


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