IT-Sicherheitsfirmen

Insolventer Sicherheitsspezialist Steganos soll an Investor verkauft werden

17. Februar 2010, 11:06 Uhr | Bernd Reder

Am 27. Januarmusste der Verschlüsselungsspezialist Steganos den Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens stellen. Die Insolvenzverwalterin hat nun entschieden, dass der Geschäftsbetrieb fortgeführt wird. Sie sucht nach einem Interessenten, der die Frankfurter Firma übernimmt.

Hofft auf einen Neubeginn für Steganos: Geschäftsführerin Katja Pryss.
Hofft auf einen Neubeginn für Steganos: Geschäftsführerin Katja Pryss.
Alle Steganos-Produkte, wie die Privacy Suite 11, sind weiterhin erhältlich, inklusive technischer Unterstützung.
Alle Steganos-Produkte, wie die Privacy Suite 11, sind weiterhin erhältlich, inklusive technischer Unterstützung.

Wie berichtet (siehe Verwandte Artikel unten), begann das Jahr 2010 für die Steganos GmbH alles andere als gut. Das Unternehmen, das sich auf Produkte für die Verschlüsselung von Daten spezialisiert hat, musste Ende Januar Insolvenz anmelden.

Inzwischen hat sich die Insolvenzverwalterin, Rechtanwältin Hildegard A. Hövel, einen Überblick über die Vermögenswerte der Firma verschafft. Das Resultat: Der Geschäftsbetrieb wird in vollem Umfang fortgeführt, und zwar mit dem Ziel, das Unternehmen zu verkaufen.

Nach Angaben von Hövel laufen derzeit Verhandlungen mit mehreren Interessenten. »Steganos hat einen starken Markennamen; die Softwareprodukte werden von Fachmagazinen durchwegs positiv bewertet und das Thema Datenschutz ist so aktuell wie nie«, so Hövel. Zudem sei Sicherheitssoftware ein Zukunftsmarkt, in den es sich zu investieren lohne. »Insbesondere sollen die Arbeitsplätze der fünfzehn hoch motivierten Mitarbeiter erhalten bleiben«, so die Rechtsanwältin weiter.

Vertrieb und technischer Support laufen weiter

Trotz Insolvenz ist nach Angaben von Steganos die komplette Produktpalette der Firma weiterhin erhältlich, darunter die Steganos Privacy Suite 11, Safe 11, Passwort-Manager 12 sowie Steganos Internet Anonym VPN. Auch der technische Support läuft weiter.

Katja Pryss, seit März 2009 Geschäftsführerin von Steganos, nennt als Hauptgrund für die Insolvenz den verschärften Wettbewerb im Verschlüsselungsmarkt und die damit verbundenen Mehrausgaben für das Marketing.

»Alle unsere Anstrengungen und Einsparungen, die wir seit meiner Übernahme der Geschäftsleitung vor knapp einem Jahr angestoßen haben, reichten leider nicht aus, um das Ruder aus eigener Kraft herumzureißen«, so Pryss.

Dennoch sei es für Steganos noch nicht zu spät: »Mit dem Antrag auf Insolvenz kann jetzt ein Neubeginn stattfinden, frei von Altlasten.«


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