Vorteile des Internet überwiegen die Nachteile

Intel-Chef sieht keine Gefahr durch zunehmende Vernetzung

19. Februar 2010, 10:02 Uhr | Joachim Gartz
»Passt scho’«, meint Intel-Chef Paul Otellini: Die Vorteile des Internet würden die Nachteile bei weitem überwiegen

»Passt scho’«, pflegt man in Bayern in so einem Fall gerne zu sagen. Intel-Chef Paul Otellini hat keinerlei Bedenken bezüglich der zunehmenden Vernetzung sämtlicher Lebensbereiche im Internet. Doch lassen wir den Chef des Chip-Branchenprimus lieber selbst zu Wort kommen.

»Sie haben immer die Wahl als Mensch: Sie können den Aus-Knopf drücken«, analysierte Intel-Chef Paul Otellini die Allways-Online-Situation scharfsinnig bei einer Fachtagung in München. Die Vorteile der Vernetzung würden die Nachteile bei weitem überwiegen. Das Thema Datenschutz ist in Deutschland ein Dauerbrenner. Zuletzt stand wieder Suchmaschinengigant Google unter Beschuss - wegen eines als zu lax kritisierten Umgangs mit Nutzerdaten beim neuen Kurzmeldungsdienst Buzz. Zudem wird für Anfang März das Urteil zur höchst umstrittenen Vorratsdatenspeicherung erwartet.

»Wir sind nicht mehr weit weg von einer Welt, in der sich jedes einzelne elektronische Gerät automatisch mit dem Internet verbindet«, so Otellini. In einem deutschen Durchschnittshaushalt arbeiteten schon jetzt Dutzende Prozessoren - in Kühlschränken, Waschmaschinen und natürlich in Computern. Künftig gehe es darum, solche »eingebetteten Systeme« miteinander zu verbinden, zum Beispiel in der Autoindustrie. »Diese Systeme verwandeln Autos in mobile Multimedia- Center«, sagte Otellini. Die neue Technik diene auch der Sicherheit. Als Beispiel nannte Otellini ein Warnsystem für abgefahrene Reifen.

Der frühere SAP-Chef Henning Kagermann erklärte hierzu, die physikalische Welt verschmelze zunehmend mit der digitalen Welt. Als Beispiel nannte er ein Smartphone, das erkennt, wo sich der Besitzer gerade befindet und automatisch Tipps für Restaurants und Geschäfte in der Nähe gibt. Die Vernetzung gebe der Technik einen Schub wie zuletzt der Durchbruch des Internet Ende der 90er Jahre. Allerdings zeigte Kagermann, der heute Präsident der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften ist, auch Verständnis für Datenschutzbedenken.


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