Selfies sind ein stark verbreitetes Phänomen. Oft setzt beim Selbstfotografieren jedoch der Leichtsinn ein. Zahlreiche Unfälle mit Verletzten und sogar Todesfällen sind die Folge. Das russische Innenministerium hat reagiert und eine Kampagne für sichere Selfie-Aufnahmen gestartet.
Kein Selfie mit geladener Waffe oder vor dem herannahenden Zug. Das sind zwei von zahlreichen Tipps aus einer Broschüre der russischen Polizei. Mit der »Safety Selfie«-Kampagne will das Innenministerium auf die Leichtsinnigkeit bei vielen Selbstporträtiertern hinweisen. So sind in Russland zahlreiche Verletzungen und sogar Todesfälle auf fahrlässiges und damit vermeidbares Verhalten beim Aufnehmen eines Selfies zurückzuführen.
In der Polizeibroschüre weisen Zahlreiche Piktogramme im Format von Verbotsschildern im Straßenverkehr den Leser nun darauf hin, in welchen Situationen lieber kein Selfie aufgenommen werden sollte. Darunter unter anderem ein Selfie auf einer befahrenen Straße, bei der Begegnung mit einem wilden Tier, neben einem fahrenden Zug oder auf einem Strommast. Dies mag auf den ersten Blick etwas befremdlich wirken, laut Spiegel Online haben diese Hinweise jedoch leider einen ernsten Hintergrund.
So hat sich vor kurzem eine 21-jährige Frau aus Moskau beim Versuch, sich selbst mit einer geladenen Pistole zu fotografieren, in den Kopf geschossen. Zwar hat die junge Dame überlebt, zwei Männer aus dem Ural hatten bei ihrem Unfall weniger Glück. Sie posierten für ein Selfie mit einer entsicherten Handgranate, die dabei explodierte. Nur das Handy überstand die Explosion und belegt den Vorgang. In einem anderen Fall starb ein junger Mann bei dem Versuch, sich selbst beim Hochklettern auf eine Eisenbahnbrücke zu fotografieren, weil er dabei ausversehen eine Stromleitung berührte.
Tatsächlich hätten sich laut russischem Innenministerium in Russland rund hundert Menschen beim Aufnehmen von Selbstporträts verletzt, auch die Zahl der Todesfälle habe verstärkt zugenommen. Neben der Broschüre hat das Innenministerium auch ein Video und weitere Ratschläge auf der eigenen Webseite veröffentlicht.