CRN: Sehen Sie Ihre Lösung eher als Ergänzung oder eher als Ersatz zu klassischer Endpoint Security?
Bamberg: Cylance ist zertifizierter Microsoft AV-Schutz. Der überwiegende Teil unserer Kunden nutzt »Cylance Protect« als alleinige Lösung. Einige Kunden betreiben die bestehende traditionelle Antivirenlösung parallel weiter, weil der dazugehörige Lizenzvertrag noch eine Restlaufzeit hat. Die restlichen Kunden nutzen parallel den Microsoft hauseigenen AV-Schutz, um sich zusätzlich abzusichern.
Grundsätzlich kann unsere Lösung traditionelle Endpoint-Security komplett ersetzen, aber auch additiv auf den Geräten betrieben werden, wenn der Kunde das wünscht.
CRN: Warum sollte man auf die etablierten Erkennungsmechanismen, die auch weiterentwickelt und verbessert werden, verzichten und sich ganz auf KI und Machine Learning verlassen?
Bamberg: Mit unserem Ansatz braucht man keine Verhaltensanalyse, keine Signaturen, keine Cloud – die Erkennung findet über den auf dem Endpoint liegenden Algorithmus statt und das immer vor der Ausführung eines potenziellen Schadcodes. Dazu kommt der »Vorhersagevorteil«, wie ich es nennen will: Unser Algorithmus hat beispielsweise Wannacry bereits 25 Monate vor dem ersten Auftreten der Ransomware abwehren können! Dazu kommt, dass ein Kunde bei der Performance auf den Endgeräten kaum Abstriche machen muss. Unsere Lösung ist extrem leichtgewichtig. Sie brauchen keine Analysen durch Menschen oder Feeds, um eine Schadsoftware zu erkennen und abzuwehren.