Soziale Netzwerke sind mittlerweile eine gute Einnahmequelle für Kriminelle. Längst ist ein florierender Schwarzmarkt für Reichweite – wie Likes oder Follower – entstanden.
Einer der Gründe: Immer mehr Unternehmen setzen heute Soziale Netzwerke im Geschäftsbetrieb ein, wodurch auch der Wert von Followern und Likes für diese Firmen ansteigt. Im Marketing werden Soziale Netzwerke beispielsweise für direkte Werbung genutzt, zur Pflege von Kundenbeziehungen im Vertrieb sowie zur Suche nach den passenden Mitarbeitern von der Personalabteilung. Der Trend zu mehr Sozial Media in Unternehmen hat zum Beispiel dazu geführt, dass das Foto-und Video-Sharing-Netzwerk Instagram sich zu einer der wertvollsten Social Media-Plattformen im Hinblick auf den Marketing-Wert entwickelt hat. Ein Instagram-Follower hat laut aktuellen Schätzungen einen vergleichbaren Wert von zehn gewonnenen Twitter-Followern. Diese Werte machen den Bereich nicht nur für Unternehmen interessant, warnt jetzt das Sicherheitsunternehmen Faronics. Viele Likes und hohe Follower-Zahlen in kürzester Zeit zu erreichen ist auch der Ansatz, auf den Cyber-Kriminelle setzen. Der Wert der Social-Media-Beliebtheit ist den Experten zufolge so hoch, dass zum Beispiel 1.000 Kreditkartennummern für weniger als die Hälfte der Kosten erworben werden können, die für den Erwerb von 1.000 Instagram Anhängern anfallen würden.
Cyberkriminelle haben einen Weg gefunden, wie sie durch ergaunerte Like- und Follower-Zahlen wertvolle Werbung für Produkte und Dienstleistungen generieren und verkaufen können. Dabei hilft den Dieben eine neue Variante der »Zeus«- Malware. Sobald dieser Schädling den Computer eines Anwenders infiziert hat, sendet ein Command- und Control-Server eine Anweisung an das Nutzerkonto des Opfers, mit dem Befehl einen bestimmten Post zu liken oder einem bestimmten Account zu folgen. Die Malware-Aktivität arbeitet so unauffällig im Hintergrund, dass der betroffene Nutzer meist nichts von der Existenz des manipulativen Spions auf seinem Rechner bemerkt.
»Ein zufälliger »Like« kann schnell übersehen werden, da der unwissende Nutzer die Schwachstellen im Netzwerk nicht erkennt. Somit sind oft weitere Arbeitsplätze im lokalen Netzwerk einem Infektionsrisiko ausgesetzt, da die Malware sich leicht von PC zu PC bewegen kann«, sagt Andreas Ressle, Channel Manager bei Faronics. Er rät zum Einsatz einer robusten Systemwiederherstellungs- und Recovery-Lösung, die Netzwerkadministratoren dabei hilft, die Aktivitäten besser überwachen zu können. In diesem Zusammenhang empfiehlt Ressle Sicherheitslösung Deep Freeze des Unternehmens, die bei jedem Neustart eines Rechners eine vordefinierte Konfiguration wieder herstellt. Auch das Thema Schulungen sollte nicht vernachlässigt werden, um Mitarbeiter für das Thema IT-Security zu sensibilisieren.