Wie eine Umfrage zeigt, sind sich die meisten Mitarbeiter durchaus im Klaren darüber, welche Verhaltensweisen die IT-Sicherheit in ihrem Unternehmen gefährden. Trotzdem greifen sie auf potenziell gefährliche Anwendungen und Inhalte zu.
Der Sicherheitsanbieter Blue Coat weist auf die große Diskrepanz zwischen dem Risikobewusstsein von Mitarbeitern und ihrem tatsächlichem Verhalten hin. So sind die meisten Angestellten zwar durchaus für das Thema IT-Sicherheit sensibilisiert, handeln aber dennoch oft so, dass sie Unternehmensdaten gefährden. Zu den riskanten Verhaltensweisen zählt beispielsweise das Öffnen von Dateianhängen in E-Mails unbekannter Herkunft. Immerhin 64 Prozent der vom Hersteller in Deutschland befragten Mitarbeiter waren sich im Klaren darüber, dass sie damit ein Risiko eingehen – 16 Prozent tun es dennoch. Damit ist das Risikobewusstsein hierzulande zwar etwas weniger stark ausgeprägt als beispielsweise in Großbritannien, wo 78 Prozent um die Gefahren wissen. Allerdings klicken dort mehr Mitarbeiter auf die Attachments – und zwar jeder fünfte.
Dass auch der Einsatz privater Mobilgeräte in der Firma ein Sicherheitsrisiko darstellt, wissen dagegen nur 39 Prozent der deutschen Mitarbeiter. Dementsprechend hoch ist der Anteil derer, die Privatgeräte am Arbeitsplatz nutzen (40 Prozent). Aber auch wenn die Firma das Smartphone stellt, ist das kein Freibrief für die Mitarbeiter, um etwa Apps ohne Zustimmung der IT-Abteilung zu installieren und zu verwenden. 56 Prozent der Befragten wissen, dass dies falsch ist, 27 Prozent tun es trotzdem. Ähnlich sieht es bei der Nutzung sozialer Netze am Arbeitsplatz aus: 46 Prozent stufen das als riskant ein, doch 26 Prozent halten über die Netzwerke während der Arbeit mit Freunden und Familie Kontakt.
»Der Einsatz privater Endgeräte und sozialer Netzwerke im Unternehmen ist Segen und Fluch zugleich«, sagt Robert Arandjelovic, Director of Products EMEA bei Blue Coat, nimmt aber auch die Arbeitgeber in die Pflicht: »Heutzutage ist es nicht mehr realistisch, Mitarbeiter von einer Nutzung abzuhalten. Deshalb müssen Unternehmen einen Weg finden, diese Technologie zu unterstützen und gleichzeitig die damit verbundenen Sicherheitsrisiken zu mindern.« Schließlich bergen Trends wie BYOD und Social Media nicht nur Risiken, sondern auch Chancen: Sie tragen zur Zufriedenheit der Mitarbeiter bei und machen sie produktiver.
Ein beliebtes Einfallstor für Malware sind zudem Websites mit pornografischen Inhalten. Die meisten Mitarbeiter wissen das (62 Prozent), doch immerhin zwei Prozent lassen sich nicht davon abhalten, diese am Arbeitsplatz anzusurfen. Damit steht Deutschland im internationalen Vergleich gut da: Im Großbritannien beispielsweise liegt die Quote der Pornokucker im Büro bei neun, in China sogar bei 19 Prozent.