Ciphertrust Ironmail E345

Müll-Mail-Trennung

26. September 2007, 13:14 Uhr | Andreas Stolzenberger

Vor Spam, verteilten Attacken, Mailbomben und falschen Absendern soll die Iron-Mail-Appliance die dahinter stehenden Mailserver schützen.

Produkt: IronMail E345

Hersteller: Ciphertrust

Web: www.ciphertrust.com

Preis: 42500 Euro, Einsteigermodell (S-10) ab ca. 5000 Euro

Nach wie vor versuchen Spammer, mit Abertausenden von Werbemails den unbedarften Anwendern irgendwelche Potenzpillen anzudrehen.

Abhilfe soll die Mail-Security-Appliance »Ironmail« der Firma »Ciphertrust« schaffen, die Network Computing in den Real-World Labs einem Test unterzieht. Im Labor installierte Ciphertrust die Enterprise-Appliance E345.

Ciphertrust lädt die hauseigene Ironmail-Software auf einen IBM xSeries-Server. Über zwei Gigabit-Ethernet-Interfaces klinkt sich die Appliance in das lokale Netzwerk oder die DMZ ein. Dort arbeitet Iron-Mail als nach außen sichtbarer MTA. Alle ein- und ausgehenden Mails durchlaufen mehrere Filter-Queues, bevor sie die Appliance den dahinter liegenden Mail-Servern zustellt. Dort sucht das System nach Viren, Spam oder Mails, die benutzereigenen Policies widersprechen. Neben dem Content-Filter für Mail-Inhalte prüft das System zudem nach weiteren Kriterien. Der Reverse-Lookup verifiziert, ob der zustellende Mailserver einer Nachricht zur darin angegebenen Mailadresse passt. Auch wehrt sich das Gerät gegen Spam-Mail-Attacken. Treffen zu viele Müll-Mails aus ein und derselben Quelle ein, sperrt Ironmail diesen Server vorübergehend aus.

Neben den reinen Filterfunktionen für SMTP-Transfers packt Ciphertrust weitere Proxydienste in die Appliance. Ironmail kann auf Wunsch auch IMAP-, POP3- und http-Protokolle filtern. Somit schützt das Gerät Anwender und Mailserver und bügelt verschiedene Sicherheitsschwächen von Produkten wie dem Outlook-Web-Access aus.

Im Test integriert sich das System zwar zügig, aber nicht ohne fachliche Anleitung in das Labornetzwerk. Einige Grundeinstellungen muss der Administrator gleich in mehreren Menüs vornehmen, und deren Zusammenhänge erkennt man nicht ohne weiteres. Auch erscheinen einige Menüs ein wenig überfrachtet. Oft sucht man Funktionen in »Administration«, die sich aber in »System – Configuration« verbergen. Der SPAM-Schutzmechnismus der Appliance liefert vergleichbare Ergebnisse wie die auf einem anderen Testsystem laufende Freeware »Spam-Assasin« – da erwartet man von einem kommerziellen Produkt mehr.

Ein bisschen streng geht das System hingegen mit auszusendenden Mails um, deren MX-Record sich nicht blitzsauber auflösen lässt. Im Test nutzt Network Computing eine Domäne, die vom Provider nicht vollständig korrekt mit MX-Eintrag versehen wurde. Die Ironmail-Appliance weigert sich, dieser Domain Nachrichten zuzustellen. Andere Mail-Server hingegen stellen die Nachrichten sehr wohl korrekt zu. Ihnen genügt es, dass die Domain eine IP als Mailserver ausweist.

Im ersten kurzen Test schützt die Ironmail-Appliance von Ciphertrust den dahinter liegenden Exchange-Server-2003 und dessen Benutzer gut vor Viren und Spam. Die Bedienung des Web-Administrationsinterfaces ist allerdings gewöhnungsbedürftig. [ ast ]


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