Alte Tricks und neue Opfer
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Eine eingehende Untersuchung der registrierten Spam-Mails vom März zeigt, dass die Tricks und Finten der Hintermänner seit Jahren die Gleichen bleiben. Beispielsweise tauchten im März wieder vermehrt Spam-Mails auf, die in Ähnlicher Form vor allem 2006 und 2007 weit verbreitet waren: Aktien-Spam. Dabei preisen die Spammer kaum gehandelte Wertpapiere an und hoffen, dass einige der Opfer diese kaufen um den Preis nach oben zu treiben. Dadurch gewinnen zuvor vor den Versendern gekaufte an Wert und bescheren ihnen einen ordentlichen Gewinn.
Ebenfalls werden weltweit medial wahrgenommene Ereignisse weiterhin oft von den Spammern als Lockmittel ihrer Massenmails genutzt. Nach dem Valentinstag im Februar waren dies im März vor allem die Revolutionen im arabischen Raum sowie das Erdbeben und der Tsunami in Japan. Beide wurden auch in erheblichem Maße für Phishing-Kampagnen missbraucht, indem den Empfängern etwa Spendenaufrufe vorgegaukelt wurden. Einzig der seit Jahren deutlich dominierende Pharma-Spam, der seit je her besonders gerne für Potenzpillen und Co wirbt, ging im März 2011 deutlich zurück. Obwohl er zwar noch immer fast ein Viertel der Spam-Mails ausmachte, ist das im Vergleich zu einem Anteil von 71,6 Prozent im Vormonat der gravierendste je gemessene Einbruch dieser Spam-Art. Hier zeigt sich, dass Rustock vor allem solchen Pharma-Spam verbreitet hatte.
Größter »Gewinner« war im März ebenfalls ein Spam-Klassiker. 22,1 Prozent aller Spam-E-Mails boten gefälschte Uhren feil. Einen Monat zuvor lag der Anteil der Mails mit dieser Masche noch bei lediglich 1,9 Prozent des gesamten Spam-Aufkommens. Wenig verändert hat sich im März hingegen auf Rang 3, den mit 6,1 Prozent der Spam-Mails das Thema Online-Casinos belegt. Weiterhin rückläufig zeigte sich dafür der Anteil des Dating-Spams, der auf 1,9 Prozent zurückging.