»Unser Geschäftsmodell ist Privatsphäre«

Qabel will digitale Kommunikationswege sichern

21. März 2016, 9:22 Uhr | Daniel Dubsky
Qabel-CEO Benjamin Schütze auf der CeBIT bei CRN
© ICT CHANNEL

Auf der CeBIT hat Qabel einen sicheren Cloud-Speicher vorgestellt. Dieser basiert auf einer selbst entwickelten Verschlüsselungsplattform, mit der das Hannoveraner Startup die verschiedensten digitalen Kommunikationswege absichern will – von E-Mail über Messenger bis VoIP.

Mit Qabel ist ein deutsches Startup angetreten, möglichst viele Formen der digitalen Datenübertragung im Internet zu verschlüsseln und damit vor den Augen neugieriger Unternehmen und staatlicher Stellen zu verbergen. Das Startup hat eine Plattform entwickelt, die eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung sicherstellt und an die die unterschiedlichsten Dienste andocken können. Auf diese Weise will es das Unternehmen schaffen, dass so verschiedene Anwendungen wie E-Mail, Messenger, Cloud-Storage, VoIP, Online-Kalender und Online-Adressbücher mit einem einzigen Schlüssel genutzt werden können. Das soll nicht nur die Bedienung erleichtern, sondern Qabel auch Zugang zu einer möglichst breiten Nutzerschaft verschaffen und für hohe Userzahlen sorgen.

Qabel – gesprochen wie »Kabel« und dem Klingonischen entnommen, wo »qab lj« so viel wie »schlecht abzuhören« bedeutet – ist eine Ausgründung des Datenschutzunternehmens Praemandatum aus Hannover. Dort entstand vor einigen Jahren die Idee für die Verschlüsselungsplattform, doch an die Umsetzung ging es erst nach den Snowden-Enthüllungen: Anfang 2014 wurde das Startup gegründet, im vergangenen Jahr in einer ersten Finanzierungsrunde ein siebenstelliger Betrag eingesammelt. Zur diesjährigen CeBIT trat Qabel nun ins Rampenlicht – mit einem »Qabel Box« genannten Cloud-Speicher, der als Referenz für die Plattform dienen soll. Weitere Anwendungen will das Startup erst einmal nicht selbst anbieten. »Es braucht sicher nicht noch einen Mail-Dienst oder noch einen Messenger«, erklärt Qabel-CEO Benjamin Schütze im Gespräch mit CRN. Man spreche derzeit mit verschiedenen Anbietern über eine Verschlüsselung mit Qabel. »Wenn wir keine Resonanz bekommen, können wir weitere Dienste aber auch selbst entwickeln.«

Qabel Box, das sich noch in der Betaphase befindet, bietet zwei GByte kostenlosen Speicherplatz. Ein Bezahlangebot, das mehr Speicher sowie Service und Support beinhaltet, ist geplant. Derzeit kann der Zugriff auf den Cloud-Speicher über eine Android-App und eine Windows-Desktopanwendung erfolgen, ein OS X- sowie Linux-Client sind in Arbeit. Nur iOS könne man derzeit nicht bedienen, da sich Qabel mit dem Sandboxing nicht vertrage, so Schütze. Zudem sei auch kein Zugriff über den Browser möglich – der sei schließlich »ein kompromittierter Kanal«.


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