Die Forscher des Instituts Fraunhofer SIT zeigen auf der Fachmesse IT-SA in Nürnberg die erste IT-Plattform, mit der sich Schadsoftware automatisch sammeln, bestimmen und gruppieren lässt.
Stuxnet, Conficker oder der I-Love-You-Virus sind berühmte Beispiele für IT-Schädlinge. Die Zahl schädlicher Computerprogramme wie Viren, Würmer und Trojaner ist in den vergangenen Jahren stark gestiegen. Gleichzeitig dringt die Informationstechnologie in Bereiche vor, die bislang abgeschlossene Umgebungen darstellten. Die Folge: Schadsoftware (Malware) bedroht heute nicht nur die Computernetze, sondern auch Produktionsanlagen, Stromnetze und andere kritische Infrastrukturen.
Die am Fraunhofer-Standort München entwickelte Software-Lösung »VoMB« (Visualisation of Malware Behaviour) verbindet verschiedene Analysewerkzeuge und stellt deren Ergebnisse grafisch dar. VoMB erkennt Malware, gruppiert sie anhand von Verhaltensmustern und erstellt aus den Ergebnissen Diagramme, die sich auf einen Blick interpretieren lassen. Dadurch lassen sich IT-Schädlinge schneller erkennen und besser beurteilen als bisher. Die Plattform eignet sich zum Einsatz in IT-Notfallteams (CERTs) von Behörden und Großunternehmen sowie für Hersteller von Antivirensoftware. Gezeigt wird die Plattform vom 19. bis zum 21. Oktober auf der Sicherheitsmesse IT-SA in Nürnberg am Stand 419.
Um die Analyse und Beurteilung von Malware zu beschleunigen, hat Fraunhofer SIT jetzt verschiedene Analysewerkzeuge in der VoMB-Plattform miteinander verbunden. Die verschiedenen Programme werden dabei verzahnt und die Ergebnisse in einer Echtzeit-Visualisierung zusammengefasst. Malware-Analysten können so auf einen Blick relevante Bedrohungen erkennen und feststellen, um welche Gruppe von Schadsoftware es sich handelt. Drohende Gefahren und Trends lassen sich so schnell erkennen und besser bekämpfen. Je nach Einsatzzweck lässt sich die Visualisierung außerdem geeignet anpassen.