Den amerikanischen Behörden ist ein Schlag gegen Kinderpornographie und Spam gelungen. Der Internet-Service-Provider (ISP) Pricewert LLC wurde abgeschaltet.
Die US Federal Trade Commission (FTC) hat in Kalifornien einen Gerichtsbeschluss erwirkt, durch den einem Internet-Service-Provider (ISP) namens Pricewert LLC der Saft abgedreht wurde. Der Provider arbeitete parallel auch unter den Bezeichnungen 3FS und APS Telecom. So haben etwa die Experten von Symantec über 600 IP-Adressen identifiziert, die von Pricewert oder 3FN betrieben wurden. Gary Warner, Director für Computer-Forensik-Forschung an der University of Alabama in Birmingham schrieb in einem Gutachten: Pricewert war der »schlimmste ISP in den USA, der bösartige Inhalte verbreitet«. Der Provider habe bewusst Malware, Spam und Kinderpornographie in Umlauf gebracht.
Allerdings sind nun lediglich einige Server abgeschaltet worden. Ein so enormer Einbruch beim Spam-Volumen wie bei der Abschaltung des McColo-Servers vor einem Jahr ist diesmal nicht zu erwarten, schätzt deshalb Vincent Weafer, Vice-President Symantec Security-Response. Die Cyberkriminellen hätten schnell reagiert und seien auf andere Standorte umgezogen.
An die eigentlichen Hintermänner sind die amerikanischen Behörden nicht herangekommen. Diese sitzen wahrscheinlich in Osteuropa. Auch hier gilt der Spruch des Raubritters Apollonius von Gailingen aus dem Jahr 1372, der seiner Hinrichtung durch einen Sprung über die Burgmauer von Nürnberg entkam: »Die Nürnberger hängen keinen - sie hätten ihn denn zuvor!«