In den USA will Visa die Standortdaten von Kreditkartenbesitzern nutzen, um die automatische Betrugserkennung zu verbessern. Ziel ist, dass weniger Transaktionen fälschlicherweise abgelehnt werden, weil das System einen Betrug vermutet.
Wer seine Kreditkarte im Ausland einsetzt, macht gelegentlich die Erfahrung, dass er mit der Karte nicht bezahlen kann. Der Grund: Die Karte wird plötzlich an einem Standort genutzt, an dem sie zuvor noch nie eingesetzt wurde und der sich weit von den bisherigen Einsatzorten entfernt befindet. Die Analysesysteme des Kreditkartenanbieters vermuten einen Betrugsversuch und sperren die Karte.
Um solche Fehleinschätzungen zu verhindern, will Visa in den USA mit dem »Mobile Location Confirmation Service« einen neuen Dienst starten. Dieser prüft bei einer Kreditkartenzahlung den Standort des Nutzers über dessen Smartphone. Befinden sich Karte und Telefon am selben Ort, handelt es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um keinen Betrug und die Transaktion wird gestattet. Allerdings nutzt Visa den Standort nur als zusätzliches Prüfkriterium, nicht als einziges.
Der Kreditkartenanbieter arbeitet für den Service mit der Finsphere Corporation zusammen, die auf die Analyse von Mobil- und Geo-Daten spezialisiert ist. Zudem braucht der Nutzer auf seinem Smartphone die App der Bank, die die Kreditkarte ausgegeben hat. Diese übermittelt die Standortdaten an Visa und Finsphere.
Der »Mobile Location Confirmation Service« soll im April in den USA starten. Zur Einführung in anderen Ländern gibt es noch keine Angaben.