Hacker, die im Auftrag von Nationalstaaten unterwegs sind, sind ein reales Problem, wie aus einem Blogbeitrag von Microsoft hervorgeht. Sie kommen zumeist aus Iran, Nordkorea und Russland und haben neben Unternehmen und Privatnutzern verstärkt auch demokratische Organisationen im Visier.
Dass ein Cyberwar nicht nur zwischen Nationalstaaten stattfindet, sondern auch private Firmen, Organisationen und Anwender betrifft, macht ein Blogbeitrag von Microsoft deutlich. In dem berichtet Tom Burt, Corporate Vice President für Customer Security & Trust, dass man allein im vergangenen Jahr fast 10.000 Kunden darüber informieren musste, dass sie von staatlichen Hackern attackiert oder sogar kompromittiert worden sind. 84 Prozent der Angriffe hätten Enterprise-Kunden von Microsoft zum Ziel gehabt, 16 Prozent Privatnutzer.
Hinter den Attacken stecken Microsoft zufolge vor allem drei Länder: Iran, Nordkorea und Russland. Sie sollen für den größten Teil der Aktivitäten verantwortlich sein und mehrere Hacker-Gruppierungen unterstützen oder unterhalten. Iran schreibt man zwei Gruppierungen zu, die bei Microsoft intern »Holmium« und »Mercury« genannt werden, Nordkorea eine als »Thallium« bezeichnete Organisation und Russland die beiden »Yttrium« und »Strontium« getauften Vereinigungen.
Einige Angriffe richten sich laut Microsoft direkt gegen demokratische Institutionen wie Parteien und Nichtregierungsorganisationen, die – so Burt - »fundamental wichtig für die Demokratie« sind. Seit dem vergangenen August bietet der Software-Hersteller einen speziellen Service, der diese Kundengruppe schützen soll. Obwohl dieser noch relativ neu ist, habe man schon 781 Angriffe auf die teilnehmenden Organisationen festgestellt, fast ausschließlich in den USA. »Das Problem ist real und besteht unvermindert fort«, warnt Burt und sieht vor allem die Tech-Industrie in der Pflicht, bei der »Verteidigung der Demokratie« zu helfen.